aufwiegler,
aufwiedler,
aufwikler,
der
;
-/-Ø
;
erstere Form insgesamt am häufigsten belegt,
aufwiedler
nur in einer nobd. Textsammlung (s. u.
Baumann
).
›j., der andere zu sozial unerwünschtem Handeln (z. B., Müßiggang, Festlichkeiten) oder zum sozialen Ungehorsam, Aufruhr, Widerstand gegen die Ordnung veranlaßt, Unruhestifter; Aufständischer‹.
Syntagmen:
den a. abschaffen / betreten / ergreifen / richten / strafen
;
dem a. den kopf abschlagen
;
a. der bauerschaft, des volkes / krieges
;
aufrürischer / schädlicher / sträflicher a.

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1594
):
welher maister ein solhen uffwigkler und verfuhrer nit abschaffen [...] wurde.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Die warn auch die ersten rät, anfänger, uffwidler und angeber der uffrur desselben orts gewest.
der doch darvor ain uffwidler, heber und leger diser uffrurischen handlung [...] gewest ist.
warden darinnen alle burger und bawrn [...] wider angenomen, die hauptlewt, fenlinfurer und uffwidler der versamelten bawrschaft alspald uffgehemelt.
Maaler (
Zürich
1561
):
Aufwigler (der) Aufruͤrisch / der verbottne leüt zuͦsamen bringt oder beruͤftt. [...] Aufwigler deß kriegs. [...] Aufwigler deß volcks / der ein volck aufbringt vnnd vnruͦwig macht.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1585
):
So vil dan die houptsaͤcher, prediger, leerer und uffwiggler belangt, soͤllendt die [...] vom laͤben zum todt gericht werden.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
als die ufwigler und hauptsecher [...] uss inen aussgehemlet und gestrafft.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 17. Jh.
):
auf was weiß und mit waß grunt sich dergleichen sträffliche aufwückler hervor thun.