anheber,
der
;
-/-Ø.
1.
›j., der etw. in Angriff nimmt, unternimmt, in Auftrag gibt‹;
vgl.  7.
Bedeutungsverwandte:
 12, , , , .

Belegblock:

Luther, WA (
um 1535
):
Ein guter anheber ist aller ehren.
Schöpper (
Frankf.
1550
):
Vrsacher Vrnäher anstiffter anfänger auffwickler.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1489
):
Desselben jars da machet man hie die heuwag, des was anheber Hanns Tucher.
Dietz, Wb. Luther .
2.
›Stifter, Gründer, Stammvater (eines Geschlechts); Erfinder von etw.‹;
vgl.  8.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  3, .
Wortbildungen:
anheberin.

Belegblock:

Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1404
):
sint her der kunst und fundis anheber und finder ist.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
Mit namen was der ein anheber herzoge Otte von Brunswig.
Gille u. a., M. Beheim
83, 60
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
von Eber ist uns das pekant, | der des was ain anheber.
Chron. Nürnb. Anm. 2 (
nobd.
, zu
1394
):
die
[Frauen]
waren mit meister Nicklas anheberin der armen sundersiechen
[›Begründerinnen einer Speisung der Aussätzigen‹].
Langmantel, Schiltb. Reiseb. (
oobd.
,
n. 1427
):
ein bewarmunder zu Allexander, ein anheber der vesten stat Babilony.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
den man Homerum, das ist ‚den plinten’ nent, [...] ist ein prun und anheber aller kunst.
3.
›Anstifter von etw., Rädelsführer‹;
vgl.  10.
Syntagmen:
a. des aufrurs / haders / mordes / der durchächtung / sache
;
oberster / ungetreuer a.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
das der verlauffen bube Kersten Nestlers Tochterman der erste und uberste Anheber ist gewest.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
90, 23
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
der knecht, der ein anheber des mordes war, wardt am ersten gefangen.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
hat dich nit gerauwen [...] der missetat die der Jüngling (durch dich anheber) geton hett?
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Die pfleger, richter und schergen teten mêr dan in pefolhen, mit inen geschaft was, sind oft anheber, anschürer und antrützler der durchächtung wider die christen gewesen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1524
):
ist anheber der sach vom raufen verfallen ain pfunt pfening.
4.
›Fuhrknecht, der die Wagen bei unebenem Gelände im Gleichgewicht zu halten hat‹;
zu  16.
Bedeutungsverwandte:
 3.

Belegblock:

Wopfner, Bauernkr. Tirol
182, 11
(
tir.
,
1525
):
das ain knecht oder anheber nit wol sicher neben dem wagen geen, zŭ geschweigen das er den halten oder anheben mag.