angeboren,
part. Adj.;
zu .
1.
›jm./etw. (Tieren) von Geburt (als natürlicher oder heilsgeschichtlicher Gegebenheit) her mitgegeben, mitgeteilt, angestammt, vererbt; natürlich, der natürlichen Art entsprechend‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , .
Syntagmen:
jn.
(Akk., seltener)
/ jm.
(Dat., häufiger)
etw. a. sein
;
von art / natur, erblich a.
;
a. sünde / tugend
(je mehrmals)
/ not / plage / reizung, a. mal / recht / übel, a. zwang.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So enmac der hezzige zorn | Der sie [berschrecken] von art ist angeborn, | In ir herzen sich nicht vorheln.
Do zu daz her [Got] gesippe | Menschen nature worde, | Zu tragene die borde | Von angebornem rechte | Vor menschlich geslechte.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
21, 16
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
das under unvernünftigen tieren ein gatte umb des andern tot trauret von angebornem twange.
Luther. Hl. Schrifft.
Weish. 12, 10
(
Wittenb.
1545
):
das sie böser Art waren / vnd jr bosheit jnen angeborn.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
5, 18
(
nürnb.
,
1446
):
Es ist in vns eyn angeporne reittzung der begir vnd den nennen die lerer in dem latein fomes.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
von unser naturlichen eigenschaft so ist uns anegeborn, daz wir sú [warheit] in bildlicher glicheit nemen.
Wickram
4, 22, 19
(
Straßb.
1556
):
Es ist dem menschen und allen thieren [...] von natur angeboren / das ein yedes seine jungen lieb hat.
Helm, a. a. O. ;
Quint, Eckharts Pred. ;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
426
;
Henschel u. a., Heidin
53
;
Feudel, Evangelistar
73, 6
;
Jungbluth, a. a. O.
28, 16
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
2, 133, 5
;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Munz, Füetrer. Persibein
395, 5
;
Voc. Teut.-Lat.
b iijr
;
Maaler /v;
2.
›mit jm. verwandt‹; subst. auch: ›Agnat‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  3, , ; subst.: vgl. .

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Alsus so sante hie synen broder | eme an geboren van syner moder.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
145, 10
(
thür.
,
1474
):
Nu finden sich darkegen, dy der frouwen auch angeborn sin in sollicher wise: dy abegegangene frouwe unde dy kegen myr sich zcu deme gelaßin gute sippen, sint met der abegegangen frouwen gewest zcweyer bruder kint.
3.
›etw. (Sachgegenständen) von Natur aus eigen, natürlich, naturgegeben‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ein ander werk ist noch inniger dem steine, daz ist neigunge niderwert, und daz ist im anegeborn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz der stain gar schœnes angeporns gemœls hab zwischen seinen straimeln.
4.
›jm. von seiner Geburt (als sozialer Gegebenheit) her zukommend, erblich zugefallen‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
jm. recht a. sein
;
a. dienstman / zuname, a. petschaft / in(ge)siegel / wappen.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
NJeman ime selben eyn ander recht irwerben mach, wan also im angeboren ist.
dar suͦlen se ire offene breuͦe senden mit ireme Jngesegele bi ireme angeboren dienstmanne.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1568
/
1603
):
hab ichs mit aigener hant unterschriben und mein angebohrnen insigl hieran gehangen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Piirainen, Stadtr. Sillein
49b, 4
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 147
;