abenteuerlich,
md. auch
ebenteuerlich
, Adj.
1.
›weise, klug, vernünftig‹; keine Bedeutungsentsprechung bei abenteuer.
Es stellt sich deshalb die Frage, ob das Wort in dieser Verwendung nicht als ebenteuerlich
(zu mhd. ebentiure
›gleich hoher Wert‹: ) zu lemmatisieren wäre, vgl. O. Reichmann in
: v. d. Broek/Jaspers, In diutscher diute.
.1983, 134-135
Belegblock:
wie die behenden ebenteuerlichen, hochgelerten und allerlei meisterschaft wol vermügenden leute.
Ebd.
29, 9
: Ein jeglicher ebenteuerlich und sinnig man ist mir des gezeug, das kein manneszucht mag wesen, sie sei dann mit frauenzucht gemeistert.
Gesamtzeit und -gebiet; vor allem in erzählenden Texten.
Syntagmen:
die a. historie / geschichte / gebärde / posse / sache / weisheit; das a. klopfen, der a. namen; etw. sein a.
Belegblock:
wie es denn itzt auch sehr eim abenteurlich unter die augen gehet, solch seltzame maur [...] furet der Teufel.
vnd vertriben den abend mit manigerley abenteürlichen vnd kürczweyligen historien.
Des sünders pan | die ist so aubenteurlichen verrichtet | mit mangen hübschen, klügen latz.
3.
›verwegen, kühn, gewagt, risikobereit (von kriegerischen Unternehmungen und von Personen)‹; zu 11, aber weniger auf Geschäftliches bezogen.Md.; vor allem erzählende Texte.
Syntagmen:
ein a. anschlag / schaz; j. sein a.; etw. a. wagen.
Belegblock:
‚Wall uff, lyeff frund, syt wayll gemoyt, | Vns kompt eyn auentuyrlych schat‘.
der ein vervaren stritbar man was, wart ein alzo aventurlich anslach gemacht.
Es seindt jhr viel, die darob haltenn, jhr blut vergiessenn, setzens hinan unnd wagens ebentheurlich.
Belegblock:
quamen si an dat verken ind sloigen dat doit, dat genuechlichen ind aventurlichen zo sien was.
Wrede, Aköln. Sprachsch.
12b
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