ärmel,
ermel,
der
;–/-Ø.
1.
›Arm des menschlichen Körpers‹.2.
›Ärmel, den Arm bedeckender Teil des Hemdes oder der Oberkleidung‹; er wurde wegen seiner Weite auch als Tasche zum Aufbewahren und Verbergen von Gegenständen benutzt; Metonymie zu 1.Phraseme:
jm. den ä. zerreissen
›jn. zum Bleiben nötigen‹, die ä. hinter sich tun / stürzen
›die Ärmel hochkrempeln zum Kampf‹, wie im pelz auf einem ä. stehen
›merkwürdig, lächerlich wo stehen‹, etw. / nichts im ä. haben
›ein findiger Kopf / Dummkopf sein‹.Syntagmen:
etw. in den ä. finden / sammeln, in den ä. greifen, etw. aus dem ä. fallen
; pelz / roz auf dem ä., banner in den ä., rok mit ä., halber ä.
Belegblock:
sy habe pekant, sy habe daz paternoster in yrer tochter ermeln funden, unde habe gesprochin, waz sy in yrer tochter ermeln finde, daz sy yr also wol also yrer tochter.
Grimm, Weisth. (o. J.):
won weler es findt in sinem schaden, der sol den ermel uszzüchen und sol es mit dem ermel darus triben und sol es also lassen gan.
Das man jn ouch für witzig halt | Bisz jm die pfif vß dem ermel fallt.
am gewant habentz ermel als die mann.
Es mag leycht das ein menschen zieret / ein rotz uff einem ermel.
hetten sich fünff zünfft gesamelt mit iren paneren in den örmelen haimlich.
er [rock] gatt nit gar auff die achsel, die örmel koment oben darein, die örbel erlengerent jn vmb j halb fiertail.
Trübner, Dt. Wb.
1, 125-127
; 3.
›leichtes kurzes Oberkleid mit (vormals sehr weiten) Ärmeln‹; Metonymie zu 2.Syntagmen:
seidener ä.
Belegblock:
4.
›Armreif, Armeisen‹; Metonymie zu 1.Belegblock:
Manica armring armysen [...] hantysen [...] ermel [...] est kathena brachium uel manum constringens.
hoc spinter ‘geschmuckter armel’ genus armillae.