totenfresser,
der
.
1.
abwertend für eine Person gebraucht, die einen Verstorbenen auch nach dessen Tod noch mit ihrem Hass verfolgt; im Beleg
Gengenbach
speziell (im Pl.) und mit zusätzlicher Ütr.: ›Geistlicher, der seinen Unterhalt aus der Stiftung von Totenmessen bestreitet‹;
vgl. (
der
1.

Belegblock:

Luther, WA (
1533
/
6
):
Darumb henget er sich an den unschuͤldigen verstorben man und kuͤlet an dem selben sein muͤtlin mit unwarheit. Solchen solt man billich einen rechten Todtenfresser heissen. Tharstu (guͤldener freund) deinem lieben Vettern nach seinem tode das thun, was soltestu nicht gerne bey seinem leben gethan haben?
Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
um 1521
):
Diß ist ein iemerliche clag vber die Todten fresser.
2.
für Christus als Überwinder des Todes gebraucht;
vgl. (
der
12.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , .

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
Ey da thuts whe, sed cogita, quid Paulus: ipsi dormiunt in Christo, et deus adducet, wie er yhn gefurt hat den heiland, todten fresser, Teufel wuͤrger.
Ebd. (
1533
):
Er sol Todtenfresser heissen, der dem Tod die Zeen ausbricht, dem Teufel den bauch zureisset.
Ebd. (
1538
):
Den do ist Christus, der Todten fresser und Todten reisser, wie Oseae am 13. cap. gesaget wird, der auch alhier spricht: Wer do gleubet an mich, der soll nicht verloren werden, sondern soll das ewige leben haben.