tote,
der
-n/-n
.Phraseme:
die lebendigen und die toten
; toten scheissen tragen
.Syntagmen:
einen toten (auf)erwecken / begraben / beschauen / fressen / schleifen, die toten absolvieren / einnähen / richten / vergraben, an jm. rächen
; die toten
(Subj.) leben werden, auf dem friedhof sein
; den toten etw. helfen, barmung tun
; jn. für die toten opfern, etw
. (z. B. messen
) für die toten beschehen, jn
. (z. B. Christum
) von den toten auferwecken, etw. von den toten erkratzen / erschaben
; die toten im himmel
; der selige tote
; der ruch des toten, der herre der toten, die austragung / bestättigung / ruhestat / sele / zal, das gut, die gräber der toten
; die auferstehung von den toten
.Wortbildungen:
˹totenacker
totenbrandstat
totenhaus
totenheim
totenhof
totenanschauung
totenas
totenbegängnis
totenbeschweren
totenbeschwerer
totenbret
totenfarbe
totenfeuer
totenfeuerbrunst
totenflek
totenfreisprung
totensprung
totengedächtnis
totengefresse
-gefräs
) ›Leichenschmaus‹, totenhemd
totenhorn
totenkasten
Cox, Die Bez. des Sarges [...].
und Karte), 1967, 74
totenkerker
totenkleid
totenkörper
totenkraut
totenlarve
totenleben
totenleib
totenlied
totenmenschensele
totenmesse
totenmies
totenopfer
totenpfeifer
totenrecht
totenruhe
totensalber
totenschädel
totenscherer
totenschild
totenschudel
totenschweis
totensele
totenselenopfer
totenstank
totenstro
totensuppe
totentag
totenvesper
totenweg
totenwetter
toten(ge)zeug
totschenken
Belegblock:
sie ist voller totenflecken, sie wirds nicht lang treiben, die füße sind ir schon erkaltet.
so er die halbe nacht gespilt hat, wie die pfaffen thuͦnd, so si jarzeit begon und tote freßen
(wohl: ›von der Entlohnung für das Abhalten von Beerdigungen leben‹).
vnflaet slam, Scenum Tabes Labes Spurcicies doden stanck.
die [...] nachbauren sollen ihre todten in stille mit frembden begraben.
weil er sihet den leib da ligen, jemerlicher und greulicher denn kein todten ass, so schendlich faulen und stincken.
[Christus] descendit ad inferos und alle todten kasten auffgethan.
Todten scheissen tragen
(sprichwörtlich für ›etw. Sinnloses tun‹).
der gantz todten hof vnd der asschen platz sampt dem gantzen todtenacker.
ABer deine Todten werden leben / Vnd mit dem Leichnam aufferstehen.
Da solt man haben Spiel gesehen / | Die Meuß vnd Froͤsch zusamen gehen / | Vbr Tod vnd Lebendige klagen.
Wen Du noch suchst in Steinen, | Jm Grab, vnd Todtenruh, | Schon geht auff besten beinen, | Vnd mehr nitt stirbet nu.
Ebd.
63, 18
: Zum grab hab Jhn
[Jesus]
getragen | Mitt vollem TodtenRecht. Ebd.
227, 12
: grüne Zweig, | Bey so trübem TodtenWetter | Schon auch werden welck.
Also gehetz uff banneressen, heilichsschleisn, kindtaufen, [...] toitschenkn und derglichen groissn essen zu.
[Christus] Sitzet zur rechten Gottes [...] zu richten / die lebendigen vnnd die todten.
dweil seine Figur / durch meinen anstehenden Todt / vnnd meine Vfferstentniß von den todten [erfult werden].
so sal die sengeren zu capitele die manen die capitel heldet, daz sie absolvire die doden.
Parentatio, sacrificium exequiale, todtenopffer. [...]. Feralia plu. todten gefreeß.
Nigromancia, mit totenopfer und mit sigel der geiste gewaltige twingerin.
Exequie wegennisse [...] begrebnüß [...] gedachtnüß der tötten.
sol man uber den toden richten, als ap er lebendig were. Aber ist einer des toden eemoge, [...], der ime mit kampf weren will und spricht, das der tode der tat, der man ine schuldigt, unschuldig sei.
[Sathanas] Ihr seht der tode hat ein gutes schmer.
Swayßtuch. wichtuch oder todtenklayde sudariu͂ sudale.
Etlich gedechtnuss und totten oder leichschilt, so im 1493. jar zu sant Sebolt [gehaugen sind].
er tet auch so kostlich totenfreisprüng fürsich und hintersich und den affensprunk und den vischsprunk und sprung durchß vierhalp aimrig raiflein und uber und totensprüng uber degen.
Solt er [kramer] die priff von den alln sehen, | Die man im trug ins dotenhawß.
[Babo hat] erworben 30 süne, als in den gar alten calendern und totengedechnussen [geschriben].
Diese zwen zu dem todten-kercker. | Nächtlicher zeyt ir wonung hetten.
[Das wir] mit pracht den helden thewr | Zurichteten ein todtenfewr | Nach der Griechen cermonien.
wann du legst dein Kleyder ab, | Gedenck du werdst bloß gehn in Grab, | Man geb dir ein alt Todtenhembt.
haben die [...] Christen das singen [...] so gar bey bestaͤttigung der Todten [...] im brauch gehabt.
sprach du schnoͤde Todenlarff, | Darffst also replicieren.
die doten, die von niemants gebunden seindt, sunder über all entledigt.
seind auch nachfolgent komen auf schelkraut, eichenlaub, totenmies und deren vil mer.
der erdbiden und aufstond der doten aus den grebern, das die mechtigisten zeichen des jungsten tags warent.
Do stunt der dote uf vnd satte sich uf sine bore.
Ebd.
717, 11
: Daz der lebenden guͦte werk den doten nuͤcze sient, daz komet do von daz su in die einberkeit der cristenheit gehorent.
[die] sint selige toten, sú sint in Gotte gestorben.
dz die messen / so für die todten beschehen / inen nit zuͦ hilffkummen.
Nænia, Ein Todten lied / oder klag gesang.
Necromantes, Ein warsager auß der todte͂ anschawu͂g. [...] Necromãticus, Ein todten beschwerer / rahts frager.
Ir priester vom bapst userkorn, | Merkend wol uf das totenhorn!
Vmbra totenmenschensel [...] dottensel [...] eins toten sel [...] Vmbra, prout hic accipitur, est anima a corpore exuta, que secundum poeticam ficcionem fingitur volare circa locum corporis non sepulti.
Ebd.
12099
: Inferie totenopfer [...] totenseloppher [...] totenseleopfer [...] Inferie/-arum sunt sacrificia pro inferis, id est sepultis sub terra, facta.
Ebd.
20040
: Sudarium totenkleid [...] totentuͦch [...] sweisßtuͦch [...] Sudarium [...] est vestis uel pannus, cui mortuorum cadauera insuuntur.
wie kan ein mensch mit kurtzem leben mit der totten guͦt übermuͦt oder hochfart triben? der totten guͦt sol in sümig machen zuͦ niessen.
So fert der siech goͤn dottenheym.
sprachst, du kemst erst von Naplas, | Und hattest do vil totenschüdlen, | Fin ingewunden in sidin hüdlen.
Ich welle fürhin kein toten me fressen.
Das den Todten zuͦdienet. [...]. Die Todten auferwecken. [...]. Die Todten beleidigen / Schmaͤhen [...]. Eim Todten halten das er jm in seinem laͤben zethuͦn verheissen hat [...]. Grausam scheützlich angesicht wie eines Todten / [...]. Das Todten beschweeren [...]. Ein bleiche oder Todtenfarb. Color exanguis. [...]. Todtengesang / Todtenlied / Klaglied / daß mã zuͦ gedaͤchtnuß eines abgestorbnen singt [...]. Todtensalber. Pollinctor. Todtentag (der) Aller seelen tag / Tag daran man den Todten pflaͤgt. Feralia.
Rogus prant stat der doten [...] Pira doten fuͤrbrunst [...] Bustum doten brant stat.
Necromanticus, Ein Todten beschwerer / Rathgeber der Todten.
Funebrium lichgeczew totenczewg [...] totenczewig.
Der aller quottember gedechtmuß vnd jartag nechten mit einer vigilig vnd todtenvesper.
wenn si anhebent di mess der lebentigen, so haben si ettwenn an er toten mess und volfuerencz uncz an di selben stat.
Nichts mügen ist ein todenlebenn.
eß ist verbotten alle unsauberkeit zu werfen auf die gaßen, alß todtenstrohe aschen oder ander unflat.
der ist von weglstat von einem todtn gefreß komen.
in gleichem sein die todtensuppen abgeschafft.
[ain jeder pfleger oder landrichter] schuldig, auf alle landstrassen, gangsteig, todenweeg und steeg sein fleissig aufsehen ze haben.
ob not sein wolt den totten zu beschauen von wëgen ansechung der stat, auch wie er läg.
Ir sült mich nicht chlagen als ain totten, aber ir sült eüch mit mir freuen.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
111, 7
; Rosenthal. Bedencken
20, 7
; Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1181
; Skála, Egerer Urgichtenb.
84, 16
; Franck, Klagbr.
222, 38
; Bauer, a. a. O.
14, 11
; 2.
›Person, die als geistlich tot gedacht wird, Gottes Wort und Gnade nicht anzunehmen bereit ist; zur Hölle Verdammter‹; Wortbildungen:
totensucher
Belegblock:
Omnia alia opera et cogitaciones syndt todten sucher.
daz sol man vorsten von den toten die da tot sin an der sele. [...] daz wir got inneclichen bitten daz er [...] wolle ettelichen toten an der sele lebendinc machen.
Belegblock:
[so begib ich mich] dorin [Carthus] als ein todter der wellt biß zu end mins lebens zuͦ verharren.