tolm,
der
;
zu
mhd.
twalm
›Betäubung, Ohnmacht‹
();
vgl. auch .
›Betäubungsmittel‹; auch: ›Betäubungsgetränk‹.
Obd.
Wortbildungen:
tolmig
›betäubt, bewusstlos‹, ˹
tolmtrank
,
tolmwasser
,
toltrank
˺ ›Betäubungsgetränk‹.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1557
):
In irm hauß unwissendt ohn gfehr | Ein eingemacht tholm-wasser tranck, | Darvon in hartem schlaff hinsanck.
Ebd. (
1552
):
Da wil ich im den geben ein | Ein tolm in einem süssen wein.
Herr Ulrich kumbt, bringt das glaß mit tolm.
Last ligen in biß auff mitnacht. | Wenn er denn vom tholm aufferwacht.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Ob es aber sach were das [...] der mensch das schniden [...] nit moͤcht erlidē So gebürt sich dz du im disen doltrāck zuͦ trincken gist do von er entschlaffet.
Spanier, Murner. Narrenb.
37, 62
(
Straßb.
1512
):
Der narren wyß wer dolm genuͦg!
Martin, H. v. Sachsenh. Jesus
47
(
schwäb.
,
1455
):
Nit drinck ain tranck, das haisset dol: Es ist zuͦ der puls gestifft.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
an stund sprengt er [künig Karel] mit seinen gewappenten rittern under sy, slueg sy [das volck] an wer als das tolmig vich ernider.