twalm,
›Betäubung der Sinne, Bewusst- bzw. Besinnungslosigkeit des Menschen im Schlaf bzw. im Traum, im Moment der Erregung, in der Ohnmacht‹; mehrfach tropisch: ›besinnungsloser Mensch, Tor‹; ›Betäubungstrank‹; ›Sachverhalt, der dem Bewusstsein entzogen ist‹.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
t. entfahen / erlusten
; der t. etw. erkennen
; etw. wie ein t. liegen
; j. in einem t. sein / liegen, nach jm. greifen
; der t. des schlafes, der brödekeit
; der süsse / unwissende t
.; twalmes fart / henge / schmak
(jeweils gen. explicativus).Wortbildungen:
twalmentrank
twalmig
Belegblock:
Got touge eine rippe | Adam uz der siten brach | [...] | Do er in des twalmes smac | Under eime boume lac.
Bistu aber tobend, wütend, twalmig oder anderswo on sinne, so verzeuch.
Swa sie vant bröde sinne, | dar warf sie nach gewinne | der brödekeit gelichen twalm. | Swa danne der twalm erkante | sin art, gelich dar sante | die forme ir stricken sunder galm.
Ebd.
23, 6
: Wer kan nach ungemaches bade | uz senftikeit mit blanken armen süzen twalm erlusten?
die wile die dri sich vreuwen, so komt der minnen schach | in twalmes vart.
Got herre gar sundir galm | Adam ansante slafes twalm.
Wolfdieterich den twallen in dem strite schankt, | zu hant muste fallen, wen er domite trankt.
Von solchem unwissenden twalm | spricht David [...] | der narr würcz nit verstande.
Ebd.
235, 128
: saget man von twalben trank, | davon die leüt an iren dank | müssen slaffen mit eine.
so sol er nit jederman sust schedlich artzeny geben, da mit man kind uertrieben mag [...], oder twalem trank, dz ist da uon man schlaffen wirt zwen tag.
die ding ligen wie ein dwalm, aber dieweil nichts so heimlich ist, es muß under unser augen komen.
im schlaf haben sie ihn [freien willen] nimmer, sein tot mit den andern und im dwalm.