thomist,
der
;
–/-en
.
›Anhänger, Vertreter der theologischen Positionen des Thomas von Aquin‹; in der Reformationszeit polemisch abwertend für Vertreter der katholischen Kirche gebraucht.
Wortbildungen:
thomistisch
,
thomistkopf
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
weyß noch nicht, was widderspenstige lere heyst oder was er lallet, der grobe Thomistisch kopff.
Denn der grosse, grob thomist kopff sihet nicht, das die macht, lere tzu thadelln, unß allein ynn der schrifft gepotten und eyngesetzt ist.
Sondern die Thomisten unnd Papisten glewben und leren alßo, die sind eben eyn kirche, wie eyn hure eyn iunckfraw ist.
Alßo blind ist der Thomist kopff, das er meynet, Glawbe muͤge bestehen mit sunden.
Ders., WA Br. (
1541
):
So sind sie doch bald hernach von dem wort Transubstantiatis gefallen, welchs on Zweifel von den groben Tolpel, Thomisten, ist ynn die kirchen komen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Wider den [Luther] understunde sich ain thomistischer doctor der hailigen schrift, genannt doctor Eck [...] zu disputiern.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
6v, 21
(
Zürich
1521
):
der Thomist zanckt mit dem Scotisten / der Nominalis / mit de͂ Reali.
Baumann, a. a. O. ;
Sudhoff, Paracelsus .