stör,
der
;
-s/-e
.
›Stör, zum Laichen in die Flüsse aufsteigender größerer Meerfisch der Familie Acipenseridae von hoher wirtschaftlicher Bedeutung‹.
Wortbildungen:
störfang
,
störfisch
,
störgarn
,
störgefäs
,
störhaus
›Gebäude mit Ausrüstung für den Störfang‹,
störhorn
(ein Inventarstück des Schnitzamtes, eine Art Fang-, Angelhaken?),
störkan
,
störlake
,
störlanke
›Gesamtheit mehrerer großer Fangnetze‹,
störreisser
›j., der den zum Räuchern bestimmten Stör reißt‹? (so als Vermutung das Glossar zu
Joachim, Marienb. Tresslerb., s. u.
),
störsime
›Leine zum Störfang‹ (Gw zu
Sime
,
Simme
›Leine‹; ),
störtonne
.

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
4, 12
(
preuß.
,
1399
):
dis nochgeschreben hatte man czu vytalgo in dem schiffe. [...] 6 ℔ vor 1 vas störs.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1403
):
½ m. den storreiszern und dem gesinde im hove geschankt.
Ebd. (
1408
):
4 scot den Polan in der Scharffaw geschankt, dy den meyster zum sthorfange furten.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 491, 22
(
preuß.
,
1456
):
oell, hecht, lasch, stor und allerlege andre gesaltczene und truge fische der inkouffer und uffleger bynnen landen sal geben van der mark 6 den.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
57, 19
(
preuß.
,
1409
):
33½ steyn hanffes, do von man dis jor storgarn machen sal.
Ebd.
57, 34
(
1419
):
uff dem sthorhuwze 1 schog flostucher und 40 watentucher, item 5 storsymmen.
Ebd.
38
:
200 bottichholczes czu dem storgefese czu bereyten.
Ebd.
58, 23
(
1422
):
uff dem storhuwsze: czum ersten 2 winthergarn [...] mit eren czugehorungen, [...], item 31 wattucher, item 44 zymmen.
Ebd.
31
:
uff dem strande: 1 schute mit sulcher czubehorunge als sie dem ampt gelosen ward im 19
den
jare, item 1 strandgarn, item 1½ storlanken.
Ebd.
59, 6
(
1435
):
Primo 1½ nu storgarn, 8 alde storgarn, do man nach dis jar mete visschen sal.
Ebd. 8:
2 grose kessil zum storfange.
Ebd.
19
:
1 gros kessel, do man storlake inne sewt.
Ebd.
146, 22
(
1409
):
item vor 6 m. storhorn, item 3 schog und 13 oͤrter.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1388-1404
):
Ouch sal man geiven stoer, of man in veile vindt; sowa man des stoers neit veile in vindt, so sal man geiven karpen ind barven.
Ebd. (
1505
):
of iemant, [...], einiche groene vische, vort stuir, salm ind merswin herbinnen zo veilem koufe buissen erleufnisse der burgermeistere, [...] brechte, der sall van iderre mark deme vischampte 8 d. coelsch zo zinsen geven.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1586
):
A. 1586 [...] ist vor der stat Coln im Rhein ein stuir gefangen, war ein groisser fischs.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
53, 18, 21
(
schles.
,
1327
):
Des gastis gancze Stoͤre Tunne ein loth.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
509
(
Genf
1636
):
Er lebt vom wind wie ein (stoͤr).
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
auch pracht man her ain visch, hieß ain storilen
(Form wohl angelehnt an ital.
storione
),
der wag 165 ℔.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
man schreibt in naturlichen dingen, daz ain stu̇r jagt in dem wasser ayn haussen. uncz daz sy ped etwen weren gevangen.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
341
(
oobd.
,
1607
/
11
):
4 sturioni oder junge störfisch, in einer gemalten langlichten laden.
Ziesemer, a. a. O.
26, 10
;
55, 11
;
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
206, 31
;
Bremer, Voc. opt.
47106
;
Schmitt, Ordo rerum
317, 4
;
Voc. Teut.-Lat.
ff iijv
.
Vgl. ferner s. v.
1
 8.