profos,
der
;
–/-en
;
im 16. Jh. über
mnl.
provo(o)s
aus
afrz.
prevost
, dies aus
lat.
praepositus
›Vorgesetzter‹
(
Georges
2, 1869
;
Kluge/S.
1995, 649
; ).
›der mit der Feldpolizei Beauftragte, Feldrichter, Stockmeister‹.
Wortbildungen:
profosenrecht
(n. 1525).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
Melchior Hauffen profos mit einem fenlin.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Fritz Mölkner von Nortenberg, hauptman und profos.
nach dem profosenrechten mit dem schwert richten.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Sollich profant war alles gesetzet | Umb ein gnand geld von dem provosen.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Sölliche verhandlung saget des schwebuschen bunds provös zu Weyssenhoren, man söllt sy gehenckt haben, aber der provös hett der wurdikeyt und briesterlichs stands geschonet.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
auf 18. julii, da ließ des kaisers alcado und profoß 13 Spanier und welsche am morgen mit růten aushauen.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1525
):
und wolten im sin huss och ferbrent hon, aber ess ward von dem profossen und von den hoptlutten von wegen des apts im allerbesten abgeschlagen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Profoß (der) Gerichtsweybel oder verhörer der malefitzischen hendlen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1628
):
habend wir erstlich nohtwendig befunden, in unser hauptstatt provosen zeverordnen, die uff die heimschen und froͤmbden umbschweiffenden baͤttler flyssig achten.
davon soͤllend sy und die profosen den theil haben, so wir hievor den general profosen unser statt [...] gewidmet hattend.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 56
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 423
;
Öst. Wb.
3, 1036
f.