mumschanz,
die
;
Bw wohl zu
mummen
, Gw über
mhd.
schanz(e)
aus
afrz.
cheance
›Glückswurf‹
(
Kluge/S.
2011, 639
 f.; 796).
›mit einer
masken, pfeifen, trummen, fastnacht
u. ä. verbundenes Würfelspiel, Glücks- oder Gewinnspiel mit teils unsicherem Ausgang‹; auch: ›der einzelne Wurf‹ sowie ›Unglück‹;
zu ,
2
 1.
Seit der Mitte des 16. Jhs.
Wortbildungen:
mumschanzen
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
583, 2458
(
Magdeb.
1608
):
Die vnverzagte Junge Held / | Zogen zur Ottenleub ins Feld / | Jhren Feinden als zun Fastnachten / | Ein vnverhofft Mummenschantz brachten / | Das viel den Schne Blutferbig mahlten.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Du soltest warlich han gedacht, | Sie hetten dir ein Mumschantz bracht, | Vnd dich ermahnt, dieselb zu halten.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Dannenher, wenn einen oder mehr mit ihm, ein lust ankompt zu spielen, tringt er oder sie, mit pfeiffen und trommen, in andere losamenter, mummenschantz. Dieselbige, wiewol sie keiner anzunemen gezwungen, so ist es ihm doch auffrüpfflich, daß er einem landsknecht nicht kün sey, ein mummenschantz zu halten.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
nobd.
,
1524
):
Drum wil ich all beschornen knaben | Mit ganzen trüwen gwarnet haben, | Daß sie got bitten mit geding, | Daß mir min mumschanz nit geling.
Sachs (
Nürnb.
o. J.):
Seh hin! ich bring dir ein mumschantz, | Welcher heint dem andern zalt das gloch
(›Gelage‹).
Ebd. (
1555
):
Die mumschantz auch gar manchen felt, | Das im kein pfenning im peuttel blieb.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
Cuntz Hagennagel sagt: Wir wolln ein weil Mumenschantzen, | Dann ein schlecht baar Würfel ich hab | Heut eim Juden genötet ab.
Bächtold, H. Salat (o. O.
n. 1543
):
Nun hat man mumschanz gworfen, | wie es guͦt französisch ist.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so kompt ain Engellender doher mit andern in ainer masquen und schlecht dem könig in ainer momschanz zehen tausendt kronnen also bar.
v. Keller, a. a. O. ;