mummen,
V.;
Wurzelvokal oft
-o-
:
mommen
.
›vermummt, verkleidet herumziehen (z. B. anläßlich der Fasnacht); Mummenschanz betreiben‹.
Phraseme:
in mumsen gehen
›bettelnd umherziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Wortbildungen:
1
mumme
›vermummte Gestalt‹,
mummelei
›äußere Verkleidung, Inszenierung‹,
2
mummeln
,
mummelspiel
›Maskerade‹ (a. 1517),
mummengehen
(a. 1628),
mumse
›in der Tracht eines Bettelordens herumziehende Gestalt‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Die das Euangelion yetz treiben [...] sind nur aine larve und mummeley.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1566
):
bin mit Georgen Volkwin, scheffen, und Laurens, minem eidom, mommen gangen in Kruften.
Ebd. (
1567
):
haben ein virginailinstrument gehat, darin ein zart jonglin gesongen, haben gedanzt und sint mommen komen.
Ebd. (
1588
):
derhalb laissen die ammigstgesellen und andern ire danzspilen und freuden. Man momt und tromt uff forige weis nit.
Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
um 1509
):
Von Mumsen | ¶ Das .xx. Capittel sagt vns schon | võ Mumsen, die wie nollbruͤder gon.
Sie hand heimlich die schoͤnsten gliden | Die in den bettel dŭnd vertriben | Das selbig heist im mumschen gangen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4135
(
Basel
1519
):
Die faßnacht will sy gon spatzieren, | So muͦß ichs mumlen vmbhar fieren.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .