mies,
›Moos (sowohl als Pflanze wie als Binde- und Füllmaterial, z. B. beim Pfropfen von Bäumen); Moosflechte‹; ütr.: ›dem Moos verglichener Hautschorf, Grind; moosähnlicher Hautauswuchs‹; auch: ›sumpfiges Gelände‹.
Wobd./oobd.
Phraseme:
(jm.) lützel mies unter den füssen wachsen
(aufgrund der Schnelligkeit der Fortbewegung); jm.
kein mies am ars wachsen
(analog).Syntagmen:
m. ablesen / abrupfen / abzerren, auf etw. legen, vom haupte schütteln, mit bast verbinden, in den se stossen
(verbotene Praxis beim Fischen), sich gleich einem m. um die wunde anhängen
(von einem schwam
gesagt); leim in das m. legen, etw. mit m. verschoppen, ein brun sunder m. aufdringen, etw. von m. säubern
; m. der leber, an / von bäumen
; m. wie har.
Wortbildungen:
miesechtig
miesig
mieskraut.
Belegblock:
so wird us dem, das fleisch und blut sol werden, ein schwamm, der sich um die wunden anhengt, gleich eim mies, schwamm.
drumb so sez ich ein anders, und sag, de grandine stomachi, auch vom mies der lebern, vom reif in nieren, vom stein im milz
(ironisierend).
der brunn uf dringet sunder mies
|
us dem velsen dur daz gries. Moss und miesse den süssen | Wüchse lutzel undern füssen | Zwo und sibenzig mille.
Mieß (das) Muscus. Mieß an alten eychboͤumen. Bryon. Das Mieß wie klein weysses haar. Cani uilli arborum. Mießaͤchtig oder voll mieß. Muscosus. Von alter Mießachtig / grauw und schimlig werden. Situ canescere.
von der missen und änger wegen, so denn in dem mos daselb uffgefangen, ergraben und vor und nach der segens verbannen und beschlossen waren.
leg den laim in das mieß und verbinds also
[beim
pelzen2
1].
der selbigen [laster] zaichen ist die pluͦttig und miessig oder schimlig unsuber durch bruch des libs.
die velsen die gemainlich mit mieskrut beklaidt werdent.
Eß soll auch unßer keiner blinden pfahl oder reis
[Var. 1559:
reis oder miess]
inn see stossen, [...], die dem see schädlich sein wurden. limus ,laim, letten‘. muscus ,mies‘. moscus ,pism‘.
‒
Vgl. ferner s. v. .