martini,
Genus ?,
märtenstag,
martinstag,
der
,
ersteres Kopfform für
martini dies
.
›Martinstag, Tag des hl. Martin von Tours (11. November)‹; Termin für Abgaben, Rechtsgeschäfte, Geschenke.
Oft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
martinsgans
,
martinspfenning
,
martinsmal
›Martinsversammlung, Versammlung am Martinstag‹ (Gw zu
3
).

Belegblock:

Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
umb Martini dez selben jors logent die Venediger mit galeren und kocken [...] uf dem mere.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
, o. J., Hs.
1. H. 17. Jh.
):
noch sechs sumber bracii, malts genant, uf st. Andreastag, item uf st. Mertenstag drei huner.
Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1387
):
Mertinsphenninge zu deme jare eyns andirhalben jungen hellir.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 29, 23
(
nobd.
,
1464
):
solt man sich allzyt fleyzzen, das all getreydegult einbracht wuͤrde vor sant Mertins tag.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
108, 47
(
nobd.
,
um 1540
):
[Hernach volgt die Mertinsmall] So sprich ich zu recht an stat und von wegen einer gantzen gemein, das ein gemein zu Veitshöchem diese Mertinsmall macht hat, auf sant Mertins tag zu nacht zu beschreien.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Das wer ein guter feister reiger, | Wer uns gar vil nützer und weiger, | Denn gar ein feiste Mertinsgans.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
Ein ersamer rat soll auch järlichen nach Martini ihren zwen zue salzmeisteren ordnen.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 110, 19
(
schwäb.
,
1437
/
8
):
Järlich zins uff Martini: 135 lb. 11 ₰ 8 h.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
339, 13
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
Man rugt, das die buriger das recht habent, das se wein sullen furen von dem lesen vnczt auf s. Merttentag, vnd von s. Merttentag vncz auf s. Jorigentag ist es verpoten.
Ebd.
35, 7
;
Rwb (hier reichhaltige Belegung der Rolle des Tages im Rechts- und Wirtschaftsleben);