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lippe,die
;–/-n
;pl. tantum
belegt.›Lippe‹.
Nrddt. / md. / nobd.; gehäuft poetische Texte.
Syntagmen:
die lippen anschauen/ behüten / entschliessen / auftun / regen / spalten, mit dem finger rüren
; die lippen
(Subj.) leuchten, beschlossen / ein türschlos sein, etw. reden
; etw.
(Subj., z. B. der türkis
) für
(›im Vergleich zu‹) den lippen verbleichen, jn. mit den lippen anbeten / eren, sich mit den lippen zu etw. nähern, mit den lippen etw. berüren, unter den lippen vergiftnis tragen
; des mundes lippen
(explikativ); die röte der lippen
; cancer an den lippen
.Belegblock:
sie machte meine raͤchte wunde viel tuͤfer / als sie mit ihren lippen die meinigen beruͤrete.
daͤvon ouch umbesnittin | nâch hovellichin sittin | mînes mundis lippen sîn.
O gott, erloße meine seel von den triglichen lippen
(hier tropisch)
, das ist, falschen leeren. Behüte deine Zunge fur bösem / Vnd deine Lippen
[
lespenMentel
1466: ; 1483-1490:
lebßen;
leftzenMentel
14751
/ Dietenberger
1534 / Eck
1537: ]
/ das sie nicht falsch reden. undir iren lippen [...] | tragen si bose vergiftenisse.
di lippen sint [...] | ein ture sloz vor di zene. | di wil di lippen beslozzen sint, | so enkumpt dar zu noch wort noch wint.
dar nach her zu mir neic | Eines glich des menschen kint | Rurnde mines mundis spint, | Entsliezende die lippen.
Diz volc êret mich mit den lippen
[
lespenMentel
1470: ;
laͤfftzenFroschauer
1530: ]
, abir ir herze ist verre von mir. fuͤr den Lippen muß ein Tuͤrckiß auch verbleichen.
Es ist auch wol schoͤne und anmuthig die Roͤthe der Lippen.
thu auf die lüpen mein, | Das mein mund ver künd fein / allein | Deinen Rum.