lins,
Adj.,
etymologisch zu
leise
(ohne Diphthongierung und nasaliert; zu letzterem:
Frnhd. Gr. §  L
62, 4
).
›unauffällig; sanft, angemessen; behutsam; gesittet‹.
Wobd.

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Das besliessend die zwen
[
keller
und
koch
]
vil lins.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
dar nach ain [...] wecklin zwúschen die rind und den stammen nit minder dann dry finger linß und senfft in laͮssen, das du die hutt nit letzest.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lins / Guͤtig / Milt. Mitis. Mit Linsem vnd wolgesetztem schritt gon / [...] Vast hüpschlich vnnd Linß gon / Wie ein dieb gon. [...]. Linß / sittlich / Nider. [...]. Linß vnd nider reden. [...] Mit niderer stim͂ reden.