kräutig,
Adj.
1.
›nach der Art von Kraut‹;
zu  1.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
31, 29
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Das malz soll man nicht zu sehr dörren, dann das bier wirdet krauticht.
Ebd.
57, 30
:
In dem dritten tage [...] solt du weizen säen, der wirdet nicht krauticht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Krautig / Das noch kraut ist.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
es ligt vil dar an [...] ob ettlich under dem gestroͤ dar ein geworffen werind, das sy nit [...] die samen kruttig machind.
2.
›mit Kraut bewachsen‹;
zu  1.
Syntagmen:
k. stehen
.

Belegblock:

Schwäb. Wb. (a. 
1618
).
3.
›wichtig, prahlerisch‹.
Phraseme:
sich k. machen
›sich breit machen, aufschneiden‹.
Syntagmen:
sich k. mit jm. halten
;
krautige soldaten
.

Belegblock:

Bobertag, Schwänke (o. O.
1575
):
wann [...] er der gemein nit gefiel, oder wo er sich sonst krautig mit jhnen halten wurde, so wolten sie jn gleich wol selbs zuͦ todt schlagen.
Bächtold, H. Salat (
halem.
,
1551
):
Machs v̈ch nit so krütig. Hast du vergessen din harkumen.