heinacht,
hinacht,
Adv.
1.
›in dieser gegenwärtigen Nacht‹.
Obd.; Verstexte.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1494
):
Ge zu mir in die taverne! | Wir wellen heinacht von hinnen nit schaiden.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Sin engel der hat mich gesechen | Hinacht nu vor kurczer stunt.
Wyss, Luz. Ostersp.
7075
(
Luzern
1545
):
Ee hinacht zwey hanengsang werden than, | würdst du [Petrus] min [Saluator] drümal verlougnet han!
Haltaus, Liederb. Hätzlerin ;
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. .
2.
›in der kommenden Nacht, am kommenden Abend‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1550
):
Er befahl einem, er solte seiner Frawen sagenn, sie doͤrfft sein heinacht nit warten, er wuͤrde vileicht nit heymkommen.
Quint, Md. Karl u. Eleg.
764
(Hs. ˹
thür.
,
n. 1455
˺):
Eya, lieber bruͦder, dz dich hȳnacht Dy gotes stȳme warne!
Bolte, a. a. O. (
Straßb.
1522
):
da sprach Rosimunda zuͦ derselben Junckfrawen: ,Heiß dein Buͦlen hinnacht kumen!‘
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 324, 2
;
Panzer, Seifrid Füetrers
218, 5
.
3.
›in der vergangenen Nacht, am vergangenen Abend‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Der vierde quam vor in vnd sprach: Ich abe in der wuste virzic iar einen mvnch angevochten, der lac hie nacht bie einem wibe.
Vetter, Schw. zu Töß (Hs.
15. Jh.
):
Lug, mir was heinnacht vor in einem trawm das ein jünger himelischer knab stünde in deiner laden.
Adrian, Saelden Hort
9768
;
Vetter, Pred. Taulers .