hanrei,
der
;
–/-en
;
zur Etymologie s.
Kluge/S.
2002, 384
.
›betrogener Ehemann; unzüchtiger Mensch‹; als Metonymie: ›erotische Betrügereien‹.
Norddt. / md.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1,  6.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
das newe Lied, so von dem einäugigen Kauffman, von dem grossen Hanrey gemacht worden.
welck ein Sott, welck ein Hanenrey is min Here, welck ein bedrechlich ende listick Hure is mynes Heren Frouw.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1524
):
offintlich geruffen: Monch du lewgest, sie gehönet [...], ym nochgeschrien: Monch Hanrey, Monch Hanrey, der Wolf der lewfft.
Luther, WA (
1528
/
29
):
ein hanreye und guter man, der einandern lesst bey dem Weib schlaffen und stellet sich, als sehe er es nicht.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
33, 3
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
eyne gewonheit das der man gestat das si mit eyme andirn gemeynschaft habe, und wirt eyn hanrey.
Heidegger. Mythoscopia
60, 4
(
Zürich
1698
):
ins gemein werden beschriben
[in einem Roman]
Schoͤnheiten / [...] / Liebes⸗Ohnmachten / Butzwerk / Hahnrehen / Buhler⸗Traͤume.
Holland, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther .