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hären (moobd. vereinzelt
härben
), Adj.
›aus (Tier-)Haaren hergestellt‹; wohl auch allgemeiner: ›aus groben, schlichten Materialien bestehend‹; in den Belegen nicht immer eindeutig von
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hären
unterscheidbar; Phraseme:
das härene hemd
›Bußgewand‹.Syntagmen:
der härene beutel / gürtel / sak / strik, die härene decke, das härene kleid / leiblachen / seil / sieb / tuch
.Belegblock:
In wullen oder in heren | Cleidern oder in linen.
Dys ist das gerethe yn der fyrmeneye czu sante Lorentcz: [...] item 4 par leilachen, item 2 herynne decken.
Im backhawse: ½ last mehel, 8 getreydesecke, 2 herene sibe, 2 mehelbewtel.
Daz ez mir uff daz hertze min | Spennet ein herin bogelin.
Ir gsicht lieblich wie ain stockewl, | Ir hawt lind wie ein herin sack.
mach xi herin tuͦch
[
Decke aus zigenharLuther
1545: ]
zebedecken das dach des tabernackels. So nim ein herin seil vnd stoße das durch den schuß / vnnd zühe es hin vnd her vff alle ort so machest du das puluer vß der wunden.
Die priester legend härine kleider an, legend die kinder gegem Tempel vnd Altar, bedecken sy mitt härinen kleidern.
ein schwarz herener sackh, denn henct er dem pfert an denn halls mütt gersten und zermalen stroh ausgefüllt.
zwai gute grosse leiblachen, aber ain guts gross härbeins leiblachen.
sy hieten dieselb gnad angenomen vnd williklich gepueesst in haerem klaid vnd aschen.
Luther, WA ;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
568, 34
; Küther, UB Frauensee
410, 4
; Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
336, 13
; Rechn. Kronstadt
3, 142, 23
; Voc. Teut.-Lat.
o iiijr
;