gesterben,
V., unr. abl.
1.
›sterben (vom Menschen, seiner Seele, in 1 Beleg von einem Hund gesagt)‹;
vgl. (V., unr. abl.) 19.
Syntagmen:
got, ein mensch
(z. B.
der vater, die mutter, das weib, der keiser, Salomon
)
(des todes) g., der wint
›Windhund‹
g., die sele (den tod, nimmer) g
.
Wortbildungen:
gesterbsläufte
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen her [tuvel] sleit die sele tot, | Die get in ewicliche not, | Daz sie weder mac gewerben | Noch vollen tot gesterben.
Vor disen tot sich Got bot | Ans cruce zu gebene | Der sele zu lebene | Von ewen zu ewen immer, | Daz sie gestirbet nimmer.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
143, 6
(
rhfrk.
,
um 1435
):
der wint ginge vff sins herren grabe / vnd hulete vnd schrey da als lange / das (das) er ouch gestarp.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
und endete das mit dem bitterlichesten tode des ie mensche ie gestarb.
Kehrein, Kath. Gesangb. (o. O.
1517
):
Als gott am Creütz gestarb | Ee er ward in das grab | Gelegt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Er soll mermals gesagt haben, so er gesterb, welle er sein seel uf ein zaunstecken setzen und Christum und den bösen gaist darumb zanken lasen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1623
):
doch nach gestalt der laufenten jaren, sondern in gesterbsläufen anno 1623.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Wyss, Limb. Chron. ; ; U ;
Froning, Alsf. Passionssp.
6802
;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ; ;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
119, 17
;
Roth, E. v. Wildenberg .
2.
›absterben, schwinden, zu existieren aufhören (von Wünschen)‹;
vgl. (V., unr. abl.) 10.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
so hette si [nature] gerne út und si wiste gerne út und si wolte gerne út: denne dise drú út in ir gesterbent, das wirt der naturen vil sur.
3.
›jm. erblich zufallen‹.

Belegblock:

Rwb (
14. Jh.
).