2
gerade,die
;-Ø/–
;zu
mhd.
gerâde
›weibliches Gerät und Kleider als Erbe‹
(; f., dort mit anderer etymologischer Zuordnung als bei Lexer
).›fahrende Habe der Frau, Hausrat, Kleider, Schmuck als Erbe‹.
Gehäuft omd.; Urkunden, Rechtstexte.
Syntagmen:
die g. brauchen / fordern / nemen / nutzen, zur g. hören; die volle / gebürliche g
.Belegblock:
Keyne vrouwe mag vorgeben yrme wirte adir eyme andirn by yres wirtes leben gerade.
Daz wip nach der herwete sal nemen ir lipgedinge vnd allis, daz czu der gerade horent.
Eyn man qwam von seynis weybis wegen und clagete an seynis weybis bruder umbe eyne gerade.
Ebd.
135, 32
: Nu spricht dy frawe, das dy schoffe, dy in deme vorwerke syn, und ouch das fye, das czu ir girade czugehoren, wenne se hette se also wol vorwesen als ir man.
eyn rechtspruch getan an den apt zcu Salvelt umbe gerade.
Ebd.
34, 34
: Were abir der frouwen nichtis nicht beteydinget, so volget ir nach yres mannes tode nicht meher wanne ir gerade.
Ebd.
52, 16
: Waz frouwe Gerdrudt [...] an stugken, dy zcu gerade gehoren, hinder sich gelaßin hat, dy hat sy alles gebracht unde geerbet uf Thelen, yre lipliche tochter.
Ebd.
61, 16
: ap Petern Ramoldes erbin dy gerade auch phlichtig sint zcu gebin.
Ebd.
110, 12
: Waz auch der frouwen zcu lipgute gelegen ist, daz volget ir zcu yrem liebe met andern stügken allen, zcu gerade, morgengabe und musteyl gehorende.
Ist solch person nicht verhanden, so ist die gerade dem gericht ledig wurden.
Von frauen gerade | Von erbe chinden | Von dez mannez erbe.