geistreich,
geistenreich,
Adj.
1.
›vom heiligen Geist erfüllt, im Sinne der christlichen Lehre gebildet, fromm‹;
vgl.  4.

Belegblock:

Stambaugh, Milichius. Zaubert.
5, 7
(
Frankf./M.
1563
):
Es ist wol war / daß in der anfangenden Kirch viel Geystreicher Gottselige Lehrer gewest.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
3, 255, 24
(
hess.
,
1557
):
solche sollen aus der gemeinde gekorn werden [...], die da ernste, eifrige, aufrichtige und geistreiche menner seien, daß sie in ihrem dienst und im haus gottes ein ansehens und autoritet haben.
Böhme, Morg.R.
16, 12
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
darwieder hat nun GOtt viel Geistreiche Maͤnner und sonderlich in angegangenem diesem 1600 Seculo einen von den geringsten Layen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
der mensch [...] noh nit kan under gan nah sines geistenriches wesens ordenlichen entwordenheit in ein war armuͦt.
2.
›von Geist, Esprit zeugend; talentiert, begabt, geistreich‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Wann Er die geistreiche Feder ergriff / flosse unzweiflich ein ungezwungener von netter Erfindung uñ sinnreicher Reed-Art beliebter / auf Schlag der Alten kom͂ender Vers.
Schein, NA
2/1, 11a, 5
(
Leipzig
1627
):
aber so kan hierunter gleichwol nicht negiret vnd verneinet werden / daß in einen deroselben viel gute vnd gebraͤuchliche des S. Herrn Lutheri, vnd anderer geistreichen Autorn Lieder ausgelassen.