gediegen,
(md.:)
gedegen,
Adj.
1.
›tüchtig, passend, angenehm‹.

Belegblock:

Darumb ists yhrem Herodischen regiment gar nichts gelegen noch gedegen, das die magi, die ungelerten [...] anfahen vom liecht des Euangeli tzu reden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
225, 3
(
thür.
,
1474
):
Sollich geczug [...] der ist billicher gestanden unde gedegen Gochmanne danne Ilßen.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
wir wollen euch denne die frauen freyen unde euch zu gedegenen leuten machen.
Dietz, Wb. Luther ; .
2.
von Metallen: ›(in der Natur) rein vorkommend, rein‹.
Syntagmen:
gediegenes blei / erz / silber
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
171, 3900
(
Magdeb.
1608
):
Wir habn ein harten fels antroffen. | Den koͤnnen wir nicht bald gewinnen / | Des wassers ist auch sehr viel drinnen / | Das muͤssen wir zum stollen fuͤren / | Sonst wir gedigen Ertz drei spuͤren.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
um 1450
):
Do findistu an der strosse gedegin bley alzo dy bonen und alzo dy erbis grosser und kleiner.
Ebd. (
schles.
,
1509
):
darnach die erz zusammen liegen [...] welche gediegen sind auch zusammen.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
1619
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein ander bergwergk oder handstain von allen mancherley ertzen, so gedigen, wie sy auß den gruben kommen zusamengesetzt.
Veith, Bwb. .
3.
›getrocknet, gedörrt, geräuchert‹.
Syntagmen:
gediegenes fleisch
.

Belegblock:

Menge, Laufenb. Reg.
4339
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
sy sont ouch myden | Alle grobe herte spyse | Von rindrin swynin als ich lise | Gedigen fleisch an einem rouch | Bonen linse myde ouch.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
visch [...] weder gruͤn noch gedigen noch gepraten.