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garbe,
die
;
-n/-n
;
(oobd. auch:)
garib,
garm,
die
.
– Zur Lautung von 'Korn / Garbe' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
›Getreidebund‹ (auch als Opfer- und Naturalabgabe verwendet).
Syntagmen:
eine g. (auf)binden / ausdreschen / bringen / geben / opfern / schneiden; eine g. hafer / korn(s); eine unausgedroschene / volle g
.
Wortbildungen:
garbgabel
›Korngabel‹ (a. 1476).

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 106, 33
(
preuß.
,
um 1407
):
sal man geben dem offreicher der garben off dem velde ader in der schünen den tag 16 pfennig.
Alberus, Barf. (
Wittenb.
,
1542
):
Franciscus entlieff seinem Vater / vnd verbarg sich in einer Garbe / darnach ward er Keck / vnd kroch wider erfur.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
So du snides vf dinem acker vnde vorgezzez eyner garben Da du salt nach der garbe nicht hin wedder gan.
Schoop, Qu. Düren
12, 41
(
rib.
,
1578
):
Sall dem zehenhalfmann im ahren keine gerf, zonit loss seint, heim zu fuhren zugelassen werden.
Kollnig, Weist. Schriesh.
126, 40
(
rhfrk.
,
1642
):
der ist schuldig, den schützen von jedem morgen eine garben frucht ohne allen vorteil und von einer mat wießen ein gebund hew.
Dubizmay, kurß zu Teutze
66, 13
(
hess.
,
1463
):
Der es | sneydet vnd zu garben bindet | der gewint nymmer ein hant | vol kornes.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Abel der opphirte eyn lemchen unde Kayn eyne garbin, do was das korn ufgeslagen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1486
):
einer, der sein weib lest darm | Und hat ein unaußgetroschne garm.
Ebd. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Man sol treschen ain volle garben | Und sol ain lere schüt laßen darben, | wann ain volle garb gibt reilich korn.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1468
):
Er gibt den aͤckeren die vierden garb und nur kain schnitter gelt da von.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 623, 33
(
schwäb.
,
1672
):
es soll auch niemandts vorderist auf der obrigkait noch anderen äggern ehren, biß alle garben darab kommen.
Bauer, Geiler. Pred. 77f.,
18
(
Augsb.
1508
):
giengen sy und wainten / und seeten ire samen Aber sy kamen mit froͤden und brachten ire garben.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 307, 14
(
halem.
,
1400
/
8
):
oum jaͤrlich irem schiltknecht oder knecht geben ein fiertel habern oder ein garben.
Wyss, Luz. Ostersp.
565
(
Luzern
1583
):
Nun opffer du ein garben korn | Vnd ich ein Lämlin nüwgeborn.
Hör, Urk. St. Veit
125, 33
(
moobd.
,
1379
):
Ich Hainreich [...] mein hawsfraw Kathrey [...] haben geben vnd geaygent vnsern zehent [...] dez ersten dew dritt gaͤrb aus den drıͤn velldern.
Ebd.
167, 5
(
moobd.
,
1409
):
daz vns darvmb eingeantwurt vnd gesprochen ist worden der hoff zwͤ der Linden [...] in dem ganczen dorff die zwo garib, vnd zwͤ Hermansperig auͤs dem hoff die zwo garib vnd zwͤ Puͤbenhoffen die drytt garib.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1581
):
Wir öffnen auch das alle garmb auf dem velt sollen sicher sein.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1636
):
Es soll auch kainer kain holz von den zaunen in den prachnen ehr hinwek tragen oder füeren noch darein treiben, so lang ain ainige garm darin steht.
Ebd. (
m/soobd.
,
16.
/
18. Jh.
):
Es hat sich befunden daß etlich mit fleiß kleinere garben gemacht vor dem zehend.
Skála, Egerer Urgichtenb.
208, 11
(
nwböhm.
,
1577
):
darauf er vnd sein vatter 5 garm korn von felt gestoln vnd heim thragen.