erhungern,
V.;
auch mit Uml.
1.
›jn. (auch: Personenkollektive) aushungern‹; ›jn. verhungern lassen‹; refl.: ›fasten, abnehmen‹;
vgl.  24.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. , .

Belegblock:

Luther, WA (
1529
/
32
):
ein ander Gott des Winters, der zornig und boͤse were, die menschen zu erhungern und vertilgen.
Sachs (
Nürnb.
1543
):
Gsundheit sprach: Auch erhüngerst du [Kranckheit] | Die leut, machst in ir dewung kranck.
Ebd. (
1562
):
Wie dergleich in Egypten-land | Man vil christen fieng und verbrant, | Geyselt, erhüngert und ertrencket.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
do belag er [der keyser] die statt Rome und erhungerte sü.
Menge, Laufenb. Reg.
2762
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
wenn du din selber hast vergessen | Mit vnmässigkeit in essen | [...] | So erhúnger dich dar nohe | Vnd eruaste deste lenger.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
die liess er vermauren und wolt sy erhüngern.
2.
›hungern, Hunger leiden‹; auch: ›verhungern‹;
vgl.  24.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. , .

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1530
):
Derhalb bin ich so gar verschmorret, | Verschmacht, erhungert und verdorret.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Nebend inn kam ein heyd, der was erhüngert wie ein wolf.
Ders., Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
wir mögend nŭt länger läben, so gar sind (wir) erhŭngert.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ain wilder falk wirt sô haimlich, daz man in sêr læzt erhungern und in dar nâch äzt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
ir vil [christen] erfrurn und erhungreten.