constabel,
constafeler,
cristafel,
cunstofel,
der
;
–/-Ø
, auch
-er
;
über
afrz.
conneͤtable
mit verschiedenen Bedeutungen aus
mlat.
constabulus
›Stallmeister‹
(
Jones, s. u.
);
große Formenvielfalt (s. auch
Niermeyer
2002, 1, 317
).
1.
›militärischer Befehlshaber‹, z. B. ›Oberbefehlshaber‹; ›Büchsenmeister‹.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
waz tuchte di rede me gelenget, | sprach Salomo der konstabel.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
so wurdent gefangen die zwen jungen herrn von Urlienze, der herzog von Burbon und der marschalg konstabel von Frankrich.
Wunderlich, Fierrabr.
119, 22
(
Simmern
1533
):
dieser Heyd was auch ein Connestabel schier alles des Ammirals Lands.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
in disem strite wurden [...] erschlagen [...] der kunstofeler von Frangrich.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
sind erschlagen [...] der constapfel aus Frankreich [...] und sunst vil grosser herren.
2.
›(in bestimmten Städten) Mitglied einer unzünftigen Bruderschaft‹; metonymisch auch: ›unzünftige Bruderschaft‹.
Im eigenen Material nur wobd. belegt; Rechts- und Wirtschaftstexte, Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
zu den constabelen kommen; armer / reicher c.; geselschaft der constabel
.
Wortbildungen:
constabel(er)meister
,
constabel(er)säckel
›Vermögen der Bruderschaft‹ (a. 1644).

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do wurdent [...] feßeler und anderre vil zuͦ antwerken gemaht die vormols kunstofeler worent.
Ebd. (
1411
):
wer es ouch ieman [...] der mit deheinre constofel noch antwerck diende, daz er zuͦ einre constofel oder zuͦ eim antwerck kume.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
370, 54
(
halem.
,
1414
):
sol man [...] alle jar, so dehein zunft ir zunftmeister swerret, dien selben, so in den zúnften sint, in den eid geben [...] des gelich súllent die constafel ouch dasselb tuͦn und leiden.
Ebd.
849, 12
(
1489
):
das ritter, eddellút, burger und hindersaͤssen in únser stat Zúrich wonende und seshaft so kein zúnfft haben, fúrbashin constaͮfel heissen und sin.
Müller, Stadtr. Ravensb.
292, 4
(
oschwäb.
,
1544
):
Es sollen ouch die stubenknecht hinfúro an ghainen andern ort wein holen dann da si hin beschaiden werden von iren wirten, cristäfeln oder zunftmaistern.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 169, 1
;
Jones, French Borrowings
227
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 134
;
1943, 315
.