constabel,
constafeler,
cristafel,
cunstofel,
der
;–/-Ø
, auch -er
;über
große Formenvielfalt (s. auch afrz.
conneͤtable
mit verschiedenen Bedeutungen aus mlat.
constabulus
›Stallmeister‹
(Jones, s. u.
); Niermeyer
).2002, 1, 317
1.
›militärischer Befehlshaber‹, z. B. ›Oberbefehlshaber‹; ›Büchsenmeister‹.Belegblock:
waz tuchte di rede me gelenget, | sprach Salomo der konstabel.
so wurdent gefangen die zwen jungen herrn von Urlienze, der herzog von Burbon und der marschalg konstabel von Frankrich.
dieser Heyd was auch ein Connestabel schier alles des Ammirals Lands.
in disem strite wurden [...] erschlagen [...] der kunstofeler von Frangrich.
sind erschlagen [...] der constapfel aus Frankreich [...] und sunst vil grosser herren.
2.
›(in bestimmten Städten) Mitglied einer unzünftigen Bruderschaft‹; metonymisch auch: ›unzünftige Bruderschaft‹.Im eigenen Material nur wobd. belegt; Rechts- und Wirtschaftstexte, Chroniken.
Syntagmen:
zu den constabelen kommen; armer / reicher c.; geselschaft der constabel
.Wortbildungen:
constabel(er)meister
constabel(er)säckel
Belegblock:
do wurdent [...] feßeler und anderre vil zuͦ antwerken gemaht die vormols kunstofeler worent.
wer es ouch ieman [...] der mit deheinre constofel noch antwerck diende, daz er zuͦ einre constofel oder zuͦ eim antwerck kume.
sol man [...] alle jar, so dehein zunft ir zunftmeister swerret, dien selben, so in den zúnften sint, in den eid geben [...] des gelich súllent die constafel ouch dasselb tuͦn und leiden.
das ritter, eddellút, burger und hindersaͤssen in únser stat Zúrich wonende und seshaft so kein zúnfft haben, fúrbashin constaͮfel heissen und sin.
Es sollen ouch die stubenknecht hinfúro an ghainen andern ort wein holen dann da si hin beschaiden werden von iren wirten, cristäfeln oder zunftmaistern.