butze,
buz,
der
;
-n/–
.
1.
›Larve, Maske, Popanz, Gespenst, Schreckgespenst‹; auch ütr.
Wortbildungen:
fasnachtbutze
,
bützerei
›Vermummung‹ (a. 1524).

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
daß sie eine Keyserliche oder Fuͤrstliche Larven auffsetzen [...] vnd die Leut / so der Putzen / wie die Kinder / nicht gewohnt / segnen.
Er sicht jhm so gleich / alß were er jhm außm Geseß geschlupfft: Wie ein Putzen im Gerstenacler.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Vmb Faßnacht pflegen sich die Heiden | Dem Abgott Jano so zu kleiden, | Wenn sie mit Larven vnd mit Butzen | Wie Narren auff einander stutzen.
Luther, WA (
1537
/
40
):
das die, so in Emptern und Beruffe sindt, und sonderlich im Predigtampt den schwartzen, hesslichen putzen im nacken haben.
Goedeke, Fischart Flöhaz
3298
(
Straßb.
1594
):
Aber ir flöh seid schuldig dran, | Das auch der butz muß unru han.
Behrend, Spangenb. Anbindbr. (
Straßb.
1611
):
Ich fürcht es steckt dahinder frei | Ein andrer Putz.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Die fassnacht gehet herein, | So dörft ir wol ains butzen.
dann den rechten butzen
(›wahren Grund‹)
liess er offenlich nit herauss.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Die schnöden kleider und butzen verboten.
Bächtold, H. Salat (
Luzern
1537
):
Wann man nun also mit jungem rat | Versehen, des ding uf eergit stat, | So volgt daruf gar ein schwerer butz.
Ukena, Luz. Sp. 
2354
(
halem.
,
1575
):
Da tracht man nitt vff gmeinen nutz / | Mir ist ich söll verstan den butz.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
49, 12
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
was ist ain firment / allain der list der verfuerung / der recht butzi der vnns betreugt.
2.
›Kerngehäuse, Fruchtknoten des Obstes‹.
Phraseme:
butzen und stiel nemen
›alles nehmen‹.

Belegblock:

Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Etlich truckend die bútzly der oͤpfel wie die sind wider in die bǒm, da mit die oͤpfel mit durch die regen geletzt werdent.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das sie auch letzlich landt und leut muesten angreifen und der grossen schuldten halb butzen und still dem haus Österreich zu kaufen geben.
Schade, Sat. u. Pasqu.
63, 17
(
obd.
,
1521
):
si geben nit ein körnlin den armen lüten, butzen und stil nemen si dannen und lont dem armen schebigen pfaffen nicht, der si verweset.
Deinhardt, Ross Artzney
141
(
oobd.
,
1598
):
So nimb bier oder wein vnnd thue souil butzen dorein als ein halbe welsche nuß groß vnnd machs warm.
Bremer, Voc. opt.
1, 231
;
3.
›Schleim in der Nase, Rotz‹; auch: ›Augengries‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Luther, WA (
1539
):
wirst ein schendlichen putzen in naso.
Maaler (
Zürich
1561
):
Butz, (der) rotz.
Hulsius
C ijr
(
Nürnb.
1596
):
Butze der nasen.
4.
›Docht einer Kerze‹.

Belegblock:

Dedekind/Scheidt. Grob.
603, 142, 7
(
Worms
1551
):
Acht nit ob es schon finster brint / | Noch ob der butz zu lang moͤcht sein / | daß von dem liecht nit geb vil schein / | So brich der kertzen nim̄er ab / | Biß mans zwey drey mal gheissen hab.
Voc. inc. teut.
t viijv
.
5.
›Augengries‹.
Wortbildungen:
butzäugig

Belegblock:

Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Butzen in den augen. Gramiæ. Butzaͤugig. Gramiosus.