braun,
Adj.;
zu
mhd.
brûn
(), Bezeichnung für eine aus gelb, rot und schwarz gemischte Farbe (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 166
).
– Zur Lautung von 'braun' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
1.
in Verbindung mit Bezeichnungen für Personen, Körperteile, ›braun‹.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
ein so schoͤne Weibsperson [...] nach dieser waren noch andere mehr / die / wenn sie nicht so braun weren gewesen / jres Leibs Kömligkeit halben mit den Weibern in gantz Europa wol hetten moͤgen verglichen werden.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ir töhter von Iêrusalem, niht enmerket mich, daz ich brûn bin.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
37, 24
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Das volk anebetit dy abgote und sint brun, wen si wonen kegin deme oriente.
Jahr, H. v. Mügeln
2386
(
omd.
, Hs.
1463
):
sin stirne breit, recht sam ein bloch, | gar wit sint im die naseloch: | es muß ouch große ougen han. | ouch sint im brun die wimperan.
Thiele, Minner. II,
19, 33
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
ya sicher das ist war! | sie hät ain gold far här, | fin gel und brunn gevelwet.
Munz, Füetrer. Persibein
145, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Elizabell die clare | dacht, der red wär allso, | ir lannck raid praunes hare | des ser engallt.
Klein, Oswald
12, 78
(
oobd.
,
1431
/
2
):
mein dienst, der loufft neur hinden nach, | seit mit die weiss durch braunen bart aufdringt.
Schmitt, Ordo rerum
463, 9
;
Voc. inc. teut.
d ijr
;
t vjr
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 64
f.;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 26
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z) 1, 775f.;
Öst. Wb.
3, 782
f.
2.
in Verbindung mit Bezeichnungen für Gegenstände, Tiere, ›braun (gefärbt)‹.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
292, 14
(
preuß.
,
1412
):
4 m. 15 sc. vor eyne brune kobel im 6 ten jore von Heynrich Wilde czu Leszewicz gekowfft.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
134, 8
(
Frankf.
1535
):
Elitropia ist einn stein gruͤnfarb vnnd dunckel mit braunnen sternen.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Ich befragte mich bey allen die durch Amapaia nach Guiana rheyseten / wie sie mit dem roten oder braunen Wasser vmbgiengen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
34, 18
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Unreife schleen, ehe sie braun werden, zerstoßen, an der luft gedörret.
Jahr, H. v. Mügeln
952
(
omd.
, Hs.
1463
):
die blumen blank, die brun, die bla, | und alles, das da farben heißt, | damit der anger was bereißt.
Gille u. a., M. Beheim
333, 14
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ich preis all dise plumen, | dach wil ich sunder rumen | der braunen röslein varv.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 1, 437, 15
(
Hagenau
1534
):
Braun wie eyn kirsch. Die kirschen haben mancherley farben [...] Die weichseln seind weiß / die schwartzen kirßen seind schwartzbraun / Amarellen seind kleyn und schwartz / daher der braunen farbe namen erwachsen ist / wie auch Castanien braun ist.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1548
):
15 hundertt schonner pferdtt, die hettenn fast samett deckenn goldgelb und bran.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Grave Adam von Beuchlingen wolt auch ain besonders haben, erlangt, das er mögte seine brief mit brunem wachs besiglen.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
208r, 19
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
nim ainer brunen gense mist / vnd derre den an der sunnen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Ainen brunnen schrapprun | Trüg er ob ainem pfeller an.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1532
):
50 knaben von fürsten, [...] all in gelem samat mit ascherfarb und braun verbrembt.
Klein, Oswald
53, 11
(
oobd.
,
1431
/
2
):
machen ainen schönen kranz | von schawnen, prawnen, plawen, grawen, | gel, rot, weiss, | viol plümlin spranz.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
ein schönner brief mit außgestrichner praunen farben.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1491
):
Ain gutz, brauns, doplett pyrret.
Skála, Egerer Urgichtenb.
137, 12
(
nwböhm.
,
1574
):
darinne weren 1 vnbnehm schwartz Rock gewest, wammes hosenn mit harlaß Aus gezogen Praun hembde.