1
blitzen,
blizgen,
blikzen,
blixen,
bleckezen,
V.;
zu
mhd.
blitzen
›leuchten, blitzen‹
(), dies über
ahd.
blekkazen, bleckezzen
() letztlich zu
idg.
*
bhleg-
›glänzen‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 149
 f.).
– Zur Wortgeographie von Blitzen in den rezenten Mundarten vgl.
Dwa
4
(1957).
1.
›plötzlich und kurz aufleuchten, blitzen‹ (v. a. bei Gewittern); auch ütr.
Syntagmen:
donnern und b
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So donren si [Prediger] wol und blitzen | Und werfen wol uz stimme.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
8849
(
rib.
,
1444
):
ich doen in des mynschen firmament, | [...] Unweder up heven ind groisse wynde, | Blixen ind donren harde swynde.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
dieweil ein grausam dondern und blitzen sich erschröcklich hören liesse.
Luther, WA (
1537
/
40
):
Es wirdt der herr laßen her gehen eine schwarze wolcken, Do wird ein donner daher gehenn. Das blixen wird das anstimmen sein.
Fastnachtsp. (
Nürnb.
1474
):
Das ander, so sie stetigs wundert, | Pei schönem weter plitzt und thundert.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
da reit er uͤber Feld, da fieng es an zů tunren, zů haglen und zů blitzgen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Es reg, es donder / blix da mit | Den gang sie vnderlasen nit.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Frost, hicze, hagel und regen, | Blikzen, tonren uf den wegen | Und grosse starke winde | Laid das gůte gesinde.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
groß grimm wind, daz daz ertrich bidmet, dick grimm bliczgen und tonnren.
Steer, Schol. Gnadenl.
5, 184
(
halem.
,
15. Jh.
):
in ainen tobigen sturm der anuechtunge vnd in ainen blitzgenden hagel aller fulen bekorunge.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
47, 12
(
moobd.
,
1393
):
Vor schawr chumpt das plekkiczen vnd vor der scham chumpt gnad.
Schmitt, Ordo rerum
21, 34
;
Voc. inc. teut.
t iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 665
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 265
;
2.
›scheinen, leuchten, glänzen‹; auch ütr.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Jacictus; der ist wazzer var, | Da die sunne blitzet in.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Sine phyle sint so getan | Daz sy blitzzen alumme wit.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Ritterlich an der Spitzen, | Zu stehen warst bereit, | Mit Christi Creutz wollst blitzen.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 8, 25
(
Augsb.
1523
):
predige des lauter hailig euãgeliũ / des do wid‘ den strom dyser weltt blitzget.
Schmidt, Rud. v. Biberach
78, 3
(
whalem.
,
1345
/
60
):
sicht bligzendvͥ blickschos, dvͥ liessen von in selben vil glenzen.
Klein, Oswald
32, 36
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Wer ungelouben hat gefürt, | all juden, haiden ketzer darinn sin versnürt; | das liecht berürt in mund und nas durch blitzen.