billen,
V.
1.
›etw., z. B. den Mühlstein, behauen, schärfen‹;
zu .
Syntagmen:
den stain b
.

Belegblock:

Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
16. Jh.
):
Item wan ain miller die mülin uffhebt und billen will, so soll er die widerumb bestetten mit dem billmel das er da erfunden und uffgehebt hat.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 578, 6
(
schwäb.
,
1588
):
dieweil der miller den leuten mahlt, soll er kainen sprewer darzwischen mahlen, weder im selbs noch andern, biß er die mülin wider billen will.
Ebd.
716, 10
(
schwäb.
,
um 1585
):
die mühlin ieder zeit wohl und vleisig pullen.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
15. Jh.
):
das si die múlinen in eren haben mit gestain, mit richten, mit billen und mit andren dingen.
Ebd. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
wenn man die stain billet und niderlast, soll gůt acht genomen werden.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
wann sie hinfuro einen stein gebillet, so sollen sie niemanden darauf malen, sie haben dann zuvor die zargen mit guetem grüsch oder mit bullmel gefüllet.
2.
›etw. herausarbeiten, hervorbringen‹; ütr. zu 1.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
daz sie mich volvaren | Laze in minem willen, | Uz deme buche billen | Mit miner zungen einen | Danyelem den reinen.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 95, 12
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
wa sint sie nu, die solchen truz und solches wunder billen.
Niewöhner, Teichner
509, 83
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
so můzz alle missetat | uzz dem tiufel sin gebillet.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
,
A. 15. Jh.
):
Du hast uns geben eigen willen | und darzuo guot vernunst; | tuond wir dann kein bös in uns billen, | das ist nicht grechte kunst.
3.
›zu jm. durchdringen; in jn./etw. (ein)dringen; auf jn. einwirken‹.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Danyel, ich bin vorwar | Her gesant, daz ich dir bar | Sal machen Gotis willen, | Sam din gebet wart billen | Zu Gote en an begin.
Bartsch, H. v. Montfort (
soobd.
, Hs. ˹
A. 15. Jh.
˺):
Din gstalt tuot in mich pillen, | Ich wând mir sölt zwar nicht me also werden | Von keiner frowen | Fürbas hie uf erden.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
,
A. 15. Jh.
):
din er die git mir hohen muot, | din gstalt tuot in mich pillen.