bemüssigen
(auch entrundet),
V.
– 16. Jh.; schwäb. und moobd.; Chroniken und Rechtstexte.
›etw. erlassen, aufheben, jn. (auch Tiere) von etw. befreien, freistellen‹; refl.: ›sich e. S. enthalten‹.
Syntagmen:
die bürgschaft b
.;
jn. der bürgschaft / gefängnis, des scharwerks b., sich der arbeit / kurzweile b
.;
das schaf, die geis von den jungen bemüssiget sein
.
Wortbildungen
bemüssigung
›Aufhebung von etw.‹ (dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Chron. Augsb. A. 1 (
schwäb.
,
1563
):
gebeut er [...] ernstlich und will, daß sich obstehender kurtzweilen menigclich in diser stat [...] gentzlich bemiessigen und enthalten solle.
Rintelen, B. Walther
135, 10
(
moobd.
,
1552
/
8
):
Wann einer umb Mallefiz in Gefenknus kumbt, ob er dann gleich Pürgschaft auf Widerstellen thuen wolte, so soll er doch auf solliche Pürgschaft der Gefenknus nit bemüessiget werden.
Ebd.
137, 13
:
mag der Pürg die Bemüeßigung der Pürgschaft von dem Schuldner begeren.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
so ist die purgerschaft [...] bemiessigt und kan ihnen der landgerichtsherr deßwegen nichts auflegen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
wan si [schaff] aber von den jungen bemiessigt sein, si alweg für schwaigvich [...] erkent worden.
Ebd. (
oobd.
, o. J.):
das des stifts Salzburg alte rechte und derselben besitzer [...] von uns den fürsten von Bairn [...] der scharwerch sollen bemueßigt sein.