befielen,
V.;
– Im späteren Frnhd. nur noch vereinzelt belegt; gehäuft Verstexte religiösen und didaktischen Inhalts.
1.
›jn. verdrießen, jm. zu viel werden, jn. belasten‹.Phraseme:
als es euch
(Akk.) nicht befielt
›wenn es euch nichts ausmacht, wenn es euch nicht verdrießt‹.Syntagmen:
jn. e. S
. (Gen.; z. B. des dienstes / streites / schmerzen, der gabe / tugend
) b
.; jn. etw
. (Nom.; z. B. es, wenig, rede / steuer / tugend
) b
.; jm. etw
. (Nom.) b
.; oft Konstruktion mit nicht
, aus den Belegen ist dann nicht erkennbar, ob Negationspartikel oder nominaler Gebrauch (mit abhängigem Gen.) vorliegt; mehrfach Verwendung des Wortes in Reimbindung: mich nicht befielt, was du wilt
.Belegblock:
der [strîte] mich allir zu vorjên | und zu schribene bevilt.
darin wolten sich sein f. g. mit eigner person nichts befilhen oder thauren lassen.
so ist Maria ein deckekleit, | di alle sunde gar bevilt.
Also lange als du wilt, | Daz mir durch dich nicht bevilt.
wie hoch sin fligen wirt gezilt, | den valken doch dez nit bevilt.
das ihme doch anfenglich bewundert und beschwert und bevilet.
machen also ein […] haufen des stewͤergelts, das die stewer oft manchen bevilet.
Darzuo lat er unfuor in sinem hus triben | Mit mannen und mit wiben, | […] | Mit toban, walan und spilan; | Der tuot in kains befilan.
mich nütt befiltt | Was du, miltte magett, wiltt.
Also milte was sin můt, | […] | Das in nút bevilte | Kainerschlachte milte.
das vns wenig beuilte was diser oder iener schatzte.
es wurd dich beuilhen, | Wann es ist so manicherlay.
das der jünger […] sich hieran nichs welte lasen befeilen oder betauren.
edler herre mein, | mich bevilt der gab dein.
kainr arbait mich nu nicht gen ew̃ bevilt.
von irem kloben mich bevilt, | des gümpels er zu dick begert.
2.
›sich über etw. sorgen, Kummer, Gram über etw. empfinden‹; im Unterschied zu 1 mit persönlichem Subj., das allerdings in den beiden zuletzt zitierten Belegen durch einen pars pro toto ersetzt ist. Der zuerst zitierte Beleg bereitet semantische Probleme, wohl: ›überfordert sein‹.Belegblock:
3.
der folgende Beleg ist schwer zuzuordnen; falls zu befielen
, dann: ›etw. überwuchernd ersticken‹; möglicherweise zu mhd. bevellen
›zu Fall bringen‹ (), dann würde die i
-Schreibung durch den Reimzwang bedingt sein.