1
bauchen,
V.;
zu
mhd.
biuchen, bûchen
›mit Lauge waschen‹
(; vgl. auch sowie
Kluge/S.
1989, 56
).
›mit Lauge waschen; etw. (Garn, Leinenwäsche o. ä.) in Holzaschenlauge einweichen, um es später zu reinigen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (Unreinigkeit) aus der Wäsche auswaschen, herauswaschen‹; ütr.: ›jn. im religiösen Sinne reinigen, läutern‹.
Zur Sache: ; .
Wmd./nobd./wobd.; einerseits Rechts- und Wirtschaftstexte, andererseits Texte religiösen und didaktischen Inhalts (vgl. auch die Belegräume und -texte des Wortbildungsfeldes mit /
bauch-
/).
Bedeutungsverwandte:
1
,  13, .
Syntagmen:
oft ohne Obj.;
barchent / garn / wäsche /
(verschoben:)
unreinigkeit b., den ehebrecher b
.;
das b
. (subst.)
verbieten
;
mit lauge b., im hause b
.
Wortbildungen:
bauchhaus
›Haus, in dem die Laugenwäsche stattfand‹,
bauchkasten
›Kasten, in dem gebaucht wurde‹ (a. 1595),
bauchkesse
(a. 1627),
bauchkessel
›Waschkessel, Kessel zum Einweichen und Bauchen der Wäsche‹ (seit 1496),
bauchküche
›Raum, in dem die Laugenwäsche stattfand‹ (17. Jh.),
bauchstul
›Balkenkreuz als Gestell für die Waschbütte‹ (a. 1497).

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
machen dan dar uß einen buche, | Alle unreynikeit da mit zu buchen und zu weschen | Und die sunde da mit zu verloschen.
Es ist der zweite dauff, | Da mit Busse dut iren lauff | Und da mit sij wol gemachen kan | Yre laüge und da mit buchen kan.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1430
):
Auch sullen soliche barchan gebuchet werden mit slechter eschen.
Alberus
O iiijv
(
Frankf.
1540
):
ich mach weych / ich bauch.
Fischer, Folz. Reimp. 
40, 160
(
Nürnb.
um 1488
):
[Man darff] züber, do die frawen | Deglich eindewen, knorczen und südeln, | Waschen, pauchen, laugen und prüdeln.
Barack, Teufels Netz  (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So tuon ichs [ebrecher] doch in das vegfür zwingen. | Da wil ich si sicher weschen | Ane laug und ane eschen, | Buchen und kelten, slahen und tretten.
Spanier, Murner. Narrenb.
8, 65
(
Straßb.
1512
):
Sy buchent, wyl sy lougen handt, | Das hilfft bald an den bettel standt.
Geier, Stadtr. Überl.  (
nalem.
,
1564
):
Von bauchen. Item welliches ain wesch an dem See […] ohne an den geordneten orthen bei gemainer statt bauchkösseln bauchet, ist zů straff ain phundt phening verfallen.
Fuchs, Murner. Geuchmat Kap. 
5, 12, 4
 (
Basel
1519
):
Welcher gouch nit selber spynnen kan / […] / den kinden bappen geben / […] / weschen / buchen / bett bestrichen.
Welti, Urk. Rheinfelden 
769, 12
(
halem.
,
1659
):
wo das buchheüßlin gestanden.
Rechn. Kronstadt
3, 54, 26
(
siebenb.
,
1538
):
Bÿd czŭ bÿchen.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
2189
;
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 24, 13
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 127
;