barmig,
bärmig,
Adj.
1.
›barmherzig als Wesensqualität Gottes‹, auch von Maria gesagt.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Lemmer, Brant. Narrensch. 
14, 4
(
Basel
1494
):
Der sprechen gtar / das gott der herr | So baͤrmyg sy / vnd zürn nit ser | Ob man joch ettwann sund volbring.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
3, 53
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Nim es in dein parmig hend | und prich got den zoren ab.
Öst. Wb.
2, 342
.
2.
›barmherzig als dem Menschen auferlegte Qualität‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
ach wie ain schœn ebenpild daz ist den sänften pärmigen herzen!
Niewöhner, Teichner 
338, 136
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
an dem jungsten tag | so ist anders nieman genesen | denn die parmig sind gewesen.
Ebd.
700, 26
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1472
˺):
betten, vasten, bärmig sein, | die zehen gepott nicht über goͮn | das bewärtt ainen gütten man, | das er mag ain cristen hayssen.
Ebd.
95, 3
.