prügel,
priegel,
der
;
–/-Ø
.
1.
›dicker Stock, Knüppel, Keule (zum Schlagen oder Werfen)‹.
Syntagmen:
einen p. aufziehen / bringen / hervorziehen / nemen / werfen / zücken; mit einem p. schlagen
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wenn man nicht darff mit Prügeln werffen / so werff man mit Bratwuͤrsten.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
226, 24
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Steck strickel an den rucken, unter die gürtel, damit dir der brigel nach der zwerg nachgehe.
Ebd.
231, 25
:
Nim bibergail [...] und streich es dan an ein brügel.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Würd er aber taumeln und hinken, | So schlah in mit eim prügel ümbt schinken.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Kan er der auch gehaben nit, | Er ein zimlichen brügel nem, | Darmit er doch züchtig und zem | Sein ungehorsam weyb in der eh.
Ebd. (
Nürnb.
1562
):
So nemb er für die hand ein brügel, | Darmit er in denn kemm und striegel.
Bell, G. Hager
612, 2, 17
(
nobd.
,
1610
):
Der Bauer eilen dett, | Ein brigel jn die Hent er nam.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1547
):
auf dise kriegsleut ist gefolgt ain vast lustigs zeuglin mit schönen, leichten harnisch und brigel in den henden.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1529
):
darmit die raissigen Türcken mit sebelln und prigeln hinder das folk sy traib.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Brügel werffen ward gespiltt | Uss mannes kreften uff in do.
Heidegger. Mythoscopia
41, 11
(
Zürich
1698
):
daß [...] man sie mit Prüglen haͤtte todschmeissen sollen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
So ainer mit ainem prigl. haken, tschäggän oder spieß schlögt.
Schmitt, Ordo rerum
295, 25
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 39
;
Bad. Wb.
1, 342
; Schwäb. Wb.
1, 1466
;
Öst. Wb.
3, 1157
f.
2.
›Holzstück, das Hunden angehängt wird, um das Anfallen von Menschen/Tieren zu verhindern‹.
Syntagmen:
einen p. anhängen
.

Belegblock:

Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1687
):
soll hiemit maͤnniglich befelchnet seyn, solche [huͤnd] entweders abzuschaffen, oder stets angebunden zu halten oder aber denselben schwaͤre pruͤgel anzuhencken.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
15.
/
16. Jh.
):
die [hund] sollens anlegen oder prugel anhenken.