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plär,
pler,
das
;
zu
mhd.
blerre
›falsches oder doppeltes Sehen‹
(), dies nach
Dwb verwandt mit ital.
barlume
() und
frz.
berlue
(
Trésor
4, 415
), aber Herkunft unklar (f.; 7, 1898).
›Trübung des Auges, doppeltes (oder falsches) Sehen‹.
Phraseme:
das plär vor den augen haben, jm. ein plär vor den augen machen
(und ähnlich).
Wortbildungen:
plärauge
.

Belegblock:

Fischer, Folz. Reimp. 
10a, 59
(
Nürnb.
um 1480
/
1
):
fraw, was dreüget dich? | Ersichstu für ein pfaffen mich, | So hastu wol das plerr vorn augen.
Sachs (
Nürnb.
1546
):
Ich mein, er hab gehabt das blerr, | Das er deß hirten tochter hat gnummen.
Ebd. (
Nürnb.
1548
):
Ich mein, ir habt vorn augen das pler.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
Ich hab nun dem Keiser von ferr | Für die Augen gemacht ein plerr.
Ich glaub, jhr meint, ich hab das plerr | Vnd versteh nicht eur falschheit.
Sudhoff, Paracelsus (
um 1520
):
nit scientia aus die augen, vor denen das plerr hangt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
die römischen pfaffen, wârsager […] die Teutschen verplendeten, inen ain plerr vor den augen machten.
dieselben götter […] machen den menschen ain plärr vor den augen, verplendens.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Schmeller/F.
1, 461
.