pinte,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
pint(e)
(), dies über
frz.
pinte
›geeichtes Gefäß‹
wohl aus
lat.
pincta
›markiert‹
(
Kluge/S.
1995, 547
).
1.
ein Flüssigkeitsmaß (etwa 1, 9 Liter) ›Kanne‹.
Wortbildungen:
pintenfecker
,
pintenschank
,
pintenschenk
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
der [einem weib] hat ich nach einandern 13 pintger weins gezapt.
Mosler, UB Abtei Altenb.
2, 276, 11
(
1499
/
1502
):
noch 2 pinten wyns van 1 wg. up dem Leym.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Mit dem erspracht er sich nach allem vottheil und versuchten die pinten, in masen sie baid der rhue begerten.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
15. Jh.
):
Swerent die yseler […] zů allen ziten, wann es nott ist, virtag vnd wercktag, mitt den pinten vmb gaͧn.
Niewöhner, Teichner
320, 22
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
da jehentz dann, daz tuͤ der wint, | der hab daz wazzer in seiner pint.
Ebd.
335, 119
:
aber solt ez in geschehen | daz ez in umb di pinten gie | als den guͤten rittern hie.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1677
):
der metzenfisierstab, die pünt halb und seitl werden nach der Oedenburger maß gehalten.
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 421
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 489
;
2.
ein Flächen-, Ackermaß (etwa der 16. Teil eines Morgens).

Belegblock:

Struck, Cist. Marienst.
1200
(
mosfrk.
,
1477
):
eyn pynt lantz uff Leyer wege.
Ebd.
1311
(
mosfrk.
,
1489
):
3 pynten landtz under dem crutze.
Mosler, UB Abtei Altenb.
2, 272, 29
(
1499
/
1502
):
In Cassel habemus tercium botrum van 1 mrg. […] ind 3 pinten.
Ebd.
2, 274, 20
:
7 quart wyns van 1 pinten.
3.
eine Weberware, besonders als Inlett von Betten dienend.

Belegblock:

Schmoller, Straßb. Tucher- u. Weberzunft (
nalem.
,
1477
):
Pynten duͤch. Item Brabensch pynten duch git pfuntzoll.
Bad. Wb.
1, 233
.