nosen,
V.;
nach
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 164
wohl
germ.
Ursprungs, demnach von
nose
zu trennen (nicht voll überzeugend).
›jn. plagen, quälen, geistlich anfechten; jn. ärgern‹.
Älteres Frnhd.
Phraseme:
sonder nosen
›ohne zu widerstreben‹.
Wortbildungen
nösigkeit
›Widerborstigkeit, Widerstreben‹ (dazu ggs.: ),
nöslich
›widerborstig‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz gerichte her [Crist] von im [vater] entpfienc | Ober alle die werlt bosen, | Die sine gemalen nosen | Durch ir morthezzige grame.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
ja sal uz der helle tufe losen | ir trost den dort di sunde nosen.
ditz sprichet: ir sult sundir nosen | di wazzer mit vrouden osen.
wen di zit also geschicht, | daz der lip stirbet also man gicht, | einer von dem andrin sich loset, | daz den lip hie hete genoset.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
wilt du do suͤskeit suͦchen und nemen do din herre was in grosser unlidelicher bitterkeit? Din noͤssikeit die macht dich verre und froͤmde sinen fuͦsspúren.
Etliche lúte sint als noͤsselich das in Got die richeit benemen muͦs.
Chron. Strassb. (
els.
,
1408
/
11
):
[die andern bruckknehte] hant ein gelt geheischen, also gap er 5 fl. d., und hant daz andern herren geistlich und weltlich dick und gelich geton und die genoͤsset one urlop.