nigro-,
Erstbestandteil einzelner Bildungen;
über
mhd.
nigro(manzîe)
() und
lat.
niger(-)
›schwarz‹
aus dem
Griech.
;
semantisch nicht immer sicher von zu trennen.
bezieht sich auf den Versuch, mittels der Praktiken der
schwarzen kunst, zauberei
kosmische Erkenntnisse sowie Einfluß auf psychische Belastungen, Wetterverhältnisse u. ä. zu gewinnen.
Wortbildungen:
nigromant
,
nigromantei
,
nigromantisch
,
nigromantist
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
sprich wa meister Virgilius si, | der do fant di kunst nigromanti, | den Sente Paulus do klagete.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Zu letzt wurden auch reden da | Von der kunst nigromantia, | Von zauberei und schwartzer kunst, | einer also, der ander sunst, | Wie man die wetter machen solt.
War ain perüembter nigromant, | Welcher in hoher lieb entprant | Gen ainer jungen Römerin.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
haben vil zauberer kunst erlaubt als nigromantisch, necromantisch, pyromantisch, geomantisch.
Goldammer, Paracelsus
2, 424, 9
(
1532
/
4
):
von dem mißbrauch des fastens und casteiens der ceremonischen nigromantisten, wie sie sich dardurch frei willig zu marterern des teufels machen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Sa zergieng sin ungemach. | Von nigromantie dü künst | Übtte sy gar mitt vernunst.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
die mechtig stat Tolletta, dǎ vor zytten die schuol der nigromacia, peromancia, ceromacia und ander zouberyen und erfarungen geweßt ist.
Morrall, Mandev. Reiseb.
140, 19
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Dar nach komend maister die die schwartzen kunst kúnnend, das man in latein haisset nigromantia; die machend mit ir kunst das man ob in sicht den mo
v
n und die sunnen, das sie im naigent.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1254
(
schwäb.
,
1453
):
Ain kunst die haisset nigramancey, | Damitt min frow begãbet ist.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Zu dem ist er traurig und schwermüetig von seiner natur gewesen, darzu ime die nigromancei, [...], nit wenig verursacht.
Es ist auch umb die zeit der Faustus [...], gestorben. Der ist bei seiner zeit ein wunderbarlicher nigromanta gewest.
Gereke, Seifrits Alex.
94
(
oobd.
, Hs.
1466
):
er chund die chunst astronomey | und auch die chunst nygramanczey: | in den swarczen puechern | chundt er mit loss versuechen | und an dem gestyern sehen | was in der welt solt geschehen.
Sachs Überschr.;
Sudhoff, a. a. O. ;
Barack, a. a. O. ;
Lutz, Buch Alfadol,
312
.
Vgl. ferner s. v. .