michi,
›eine rechtlich abgesicherte soziale Einrichtung für
gemeinder
l (der Stadt Überlingen), deren Status zwischen bürger
und eigenleuten
zu verorten ist‹; als Metonymien: ›dafür zuständige Behörde‹; ›das zugehörige Recht‹.Syntagmen:
jm. das / die m. verleihen / versagen
; die stübleinsherren an der m. sitzen, j. in der m. sein, jn. in das m. annemen
; in der m. seshaft
.Wortbildungen:
michibuch
michifrau
michigeld
michiherre
michiman
michileute
; dazu Synt.: die michileute verzeichnen
; der michiman manrecht mitbringen, etw. / nichts zu michi geben,
[eine Anzahl] tische mit leuten laden, einen eid schweren, das [...]
; der angenommene michiman
; die ordnung der michileute
), michirodel.
Belegblock:
wöllich personen von meinen hern in das michi nit angenomen, [...], dieselben sollen fürter alhie weder in dienst noch ander weg ufgenomen [...] werden.
Wa aber jemands, so in der michi ist, [...] an andere orth ziehen will, daß oder dieselben sollen [...] den zehenden pfening zue abzug geben.
das fürohin kain burger mer dann acht, und ain michimann funf tisch mit leuten [...] laden.
Volgt die ordnung der michileut. Item an sant Martinstag umb 12 uhrn sitzend beed stiblinßherrn [...] an der michi und nemen das von jedem, so von meinen herrn angenomen, ein, wie hernachvolgt: [...] item von ainem, der zuͦ gmainden reben bawt, von jeder hofstatt 1 ℔ ₰; so aber ein michiman aigen reben hette und dannocht zuͦ gmainden reben bawte, soll er von den aignen nichzit zuͦ michi geben.
und soll ain jeder Bärg, so man das michi verleicht, [...] die ordnung deß michiherrn [...] zuͦsagen.