madensak,
der
;
-s/madensäcke
.
›Mensch unter dem Aspekt seiner Sündenverfallenheit, Sterblichkeit, Körperlichkeit; den Maden anheimgegebener menschlicher Körper, bloße Hülle des Menschen‹;
zu ,  11.
16. Jh.; Texte der Sinnwelt ,Religion‘.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
¶ Venter. Bauch wanst ¶ madensack.
Das kan denn nicht geschehen, hab ich gesagt, biß das der onmechtig madensack unnd der alte Adam gantz weg ist.
Wir armen madensecke, wenn wir kaum ayns hellers werdt guͤtter von Got haben, so blasen wir uns auff.
Ebd. (
1544
):
so mag sie [Welt] euch [...] den faulen, stinckenden Madensack nemen.
Mir kuͤnd [...] nicht bas geschehen, denn das mich die Papisten fressen, zurissen, zubissen, odder wie sie mir sonst aus dem sundlichen, toͤdlichen madensack hoͤlffen.
Ebd. (
1547
):
so lang wir in diesem Madensack wonen, sind wir Frembdlinge in des Teufels herberge.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
10, 24
(
Frankf./O.
1557
):
Wir armen / elenden / sterblichen Madensecke / die wir gegen Gott nicht wol einer Fliegen / oder Eimsen zu vergleichen sein.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
1525
):
Die herschaft er [Luther] vorhyn selbst verschmecht | Schergen genent hat und henckers knecht | Und den keyser ein madensack.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O Fleisch du schnoͤder Madensack, | Wie viel hastu betrogen.
Bächtold, N. Manuel. Barb.
160, 753
(
Zürich
1526
):
Das wär ein schmach göttlicher majestat, | Dass ir ein armen madensack und unflat | Weltind setzen glich nebend gott.
Qu. Brassó
4, 222, 27
(
siebenb.
,
1633
):
in Wahrheit sage ich. bin ich armer Madensack menschlicherweis [...] in Sünden entfangen.