lörle-,
lürlis-,
als Bw in einigen Komposita;
etymologischer Anschluß unsicher; semantisch mit dem Namen
Lorenz, Lörlein
(), mit
lören, lörle(wein)
sowie mit
lörlen
(
›locken‹
; aus frz.
leurrer
; ), auch mit schweiz.
lüren
() verbindbar.
›dumm schwatzend, unnütz‹.
Obd.
Phraseme:
im lörlesbad baden
›zu heiß baden‹.
Wortbildungen:
lörlesbad
,
lörlesknabe
,
lörlesman
,
lörleswirt
,
lürlestand
.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Nun dar, mein lorleinß knab
[in 1:
schlindentrunck
],
| Mein frag ich dir beweret hab, | Thu dich deins singes furpaß ab.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Wan lauffst her, so nackat und bloß? | Ich mein, wölst im Lörlesbad baden.
Ebd. (
1556
):
Auch ist mein mann ein Lörles-wirt, | Der tag und nacht gern mit burschirt.
Spanier, Murner. Narrenb.
20, 46
(
Straßb.
1512
):
Der mißbruch ist so manigfalt, | Das man [...] | Den ban halt für ein lürlis thand.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
2991
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Er [priester] sprach / „es ist ein lyrles tandt“
(bezogen auf ein
bild, Wie [...] sye das bluͦt grossen herren vßteleten
).
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
O der selbs lorlis man | Muos och in min segi gan!
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .