gottesgewalt,
der
,
auch
die
;
(für
der
)
/–
.
1.
›Machtvollkommenheit Gottes‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1524
):
der du bist dem vater gleich, | fur hynaus den sieg ym fleysch, | Das deyn ewig gotts gewalt | ynn vns das kranck fleysch enthalt.
2.
›Strafe Gottes‹; offen zu 3.

Belegblock:

Palmer, Tondolus (
Speyer
um 1483
):
so er also sitzet ward er schnelliglich getroffen mit dem gotz gewalt (der jm sein suntlich leben [...] nit lenger wolt vertragen).
Serranus (
Nürnb.
1552
):
Gotsgewalt / vide Beruͤrnuß des Gotsgewalt.
3.
›höhere Gewalt, nicht vorhersehbares und nicht zu verhinderndes Elementarereignis (zumeist eine Naturkatastrophe)‹; sie gilt als Entschuldigung für das Nichterscheinen vor Gericht und bei Verzögerung der Leistung von Abgaben.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
17.
/
18. Jh.
):
in dem erne da was große flut unde waßer uf erden, [...] also daz ez von wunderlicher godesgewalt was unde quam, daz di waßer also groß waren.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1456
):
wer u. gn. h. dinggericht zu rechter zeit nicht besucht, der ist verfallen vor 10 hl., es wer dan sach, das es gottesgewalt und herrennot were.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1580
):
der ist uns vällig, [...] außgenumen es käme dann ain grosser gottßgewalt oder ungewitter.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Wöllicher nicht zu den täding kumbt, so man das verrüeff, der ist verfallen lxxij, außgenomen eehaftige not oder gots gewalt.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
es soll ain jeder gerichtsman [...] bei dem rechten erscheinen; es wäre dann sach, das er aus verhinderung gotsgewalt, seiner grundherrschaft oder außer lands wäre.
Loesch, Kölner Zunfturk. ;
Wopfner, Bauernkr. Tirol
12, 36
;