geraume,
Adj.,
auch:
geräume
.
1.
›geräumig, breit angelegt, ausreichend Platz bietend‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Spaciosum. Weit geraum gerem.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
39, 34
(
omd.
,
n. 1474
):
das loch [...] ist so groß, so with vnde so gerüme, das dry schone altaria do yn gebuwit sind.
Quint, Md. Karl u. Eleg.
822
(Hs. ˹
thür.
,
n. 1455
˺):
Dz wz sime kūpan geneme, | Dz he dester gerymer her ußer queme.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
16.
/
17. Jh.
):
paut sein nachtpaur an dem ort, so soll er ligen lassen sovill daß sein roß und oxen geraum gen mügen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
A. 16. Jh.
):
Es sullen auch all wege und gättern pewart sein, die gattern geraum sein.
2.
›zeitlich ausgedehnt, von beträchtlicher Dauer, angemessen lange‹.

Belegblock:

Perez, Dietzin
1, 203, 24
(
Frankf.
1626
):
kan auch in einer geraumen zeit weder guts noch boͤses mit jhnen zu reden finden.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
Sie
[Streitigkeiten]
hatten schon eine geraume Zeit gewaͤret.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 3, 10
(
Coburg
1634
):
Die Majestet der Teutschen Sprach ist ein geraume Zeit verborgen gelegen.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1467
):
also man sol die secher in eim grumen zit heissen versprechen, die sach in der stuben lǎssen beliben.
Qu. Brassó
4, 290, 13
(
siebenb.
,
1664
):
Nachdem [...] sein Weib ein geraumbe Zeit im Zernest verharret hat, so werbet sie Soldaten bei sich.