genagen,
V., unr. abl.
›jn. / etw. annagen, peinigen, quälen; sich verzehren, auffressen (sowohl im wörtlichen wie im ütr. Sinne)‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Wortbildungen:
genager
›Peiniger (des Gewissens)‹,
genagung
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz ist der ewige tot, | Der gneget sie mit wewen | Immer von ewen zu ewen.
Ziesemer, Proph. Cranc Bar.
6, 19
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ouch sagin sy, daz di slangen leckin uz ire herze, di von erde sin, und wen si se gnagin
[
Luther
1545:
fressen
]
und ire cleidir, das vulin sy nicht.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
das der Hundt ist treg zum jagen, | So muͤssens offt am hunger gnagen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Wie werdent sú sich selber vor leide gnagend.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Do Karly gsach, daz sine fŭrsten hinweg ryttend do ward er so zornig, daz er ein halb sper anfieng zegnagen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
479, 8
(
halem.
,
1534
/
5
):
die fromen allten cristen [...] gnagtend jr gwüssni mit grossem truren.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gnager (der) Arrosor, Corrosor. Der Gnager für Gewüßne. Cõscientia.
Lauater. Gespaͤnste
37v, 2
(
Zürich
1578
):
In einer hoͤltzinen wand gnagend etwan die holtzwürm zimlich lut.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
man sicht an der tôten herz kain versêrung als an andern glidern, wunden, genagung, swern, stain und sämleich dinch.