gebäuerisch,
Adj.
1.
›bäuerlich, zum Bauernstand passend, gehörend‹;

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
214, 20
(
preuß.
,
1393
):
sint im abegenommen 5 hengstdinst und 4 gebuerische hoken off jensite der Alle.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 500, 21
(
preuß.
,
1427
):
sal keyn gebitiger Magdeburgisch recht vorscreiben, nach keyne dynste czusampne slaen, nach keyn gebuwrisch erbe czu dinste machen, an des meisters wissen.
Ebd.
1, 519, 27
(
preuß.
,
1429
):
Die nedirlendisschen Pruwszen die haben ire gebuwerissche hengste, die sie pflegen uff sulche bawden ussczurichten.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
was der dote guͦter lüte, do druͦgent in die guͦten, was er gebürische, so truͦgent in gebüren.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
den gepeúrischen wercken vnd den ackerleúten die do worchten die erde verwest asri der sun chelub.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 63
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›bäurisch, ungehobelt, ungebildet, grob, einfach (von Personen, Haltungen)‹;

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Vorr. Jer.
80, 3
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ist vorwar by den Hebrehen Ysaien und Oseen und etzliche andirn propheten an der rede geacht gebuyrischer, abir an dem synne iz er in glich.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
der ist ze gebúrsch und ze grob zuͦ disem edelen grundelosen grunde.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
er was ein gebürische man an der personen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dez beren nature ist gar unfüge und gebüresch und erkennet nit honges suͤssi.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ir ezzen ist schad mit groben dingen, sam gepäurisch ezzen ist.
3.
›aus Bauern bestehend, den Bauern zugehörig‹;

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
auff daz sy dester leichter die gepaurischen sammenung mochte vnderweysen.
4.
›von bäuerlicher Herkunft‹;

Belegblock:

Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1401
/
2
):
zu derselben zit worent ouch der brúdere nút me denne zehene, alle von einfaltiger gebúrscher geburt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz seh wir auch an gepäurischen läuten, die niht zärtleichen habent gelebt.