bezemen,
V.;
Flexion aus den Belegen nicht bestimmbar.
– Nrddt./ md.
1.
›sich passend verhalten, sich geziemend benehmen, zu etw. passen‹; mit
lassen
: ›etw. angemessen sein lassen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Der [Got] alle dinc hat geschaft | In siner gotlichen craft, | Und liez das vleisch eme bezemen.
Ey lieben lute, bezemet, | Wen ir min wort wol vornemet.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3968
(
rib.
,
1444
):
So bistu vil de bereider dan | De andere wapenen ouch zo nemen | De sich dar na betzemen.
Ebd.
5522
:
Wil ich dat yr alle dinck weder neempt, | As uch dat vor was betzeempt.
2.
›gelingen, vonstatten gehen‹.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
433
(
Köln
1476
):
Jdt mocht in nyet bethemen, | Dat hant dye sprungh gedayn.
3.
in der Fügung
etw. / jn. bezemen lassen
›etw. gut sein lassen, ruhen, verlaufen lassen, etw. dulden; jn. gewähren, machen lassen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Des wil ichz lazen da bezemen | Und wil an andern buchen | Die selben rede suchen.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Nil habere commercii. sich von jemands thun jemands muͤssig gehen einen bezemen lassen.
Luther, WA (
1527
):
Wir wollen lassen bezemen Gott und die natur, was mein und dein sein solle.
den Loͤse schluͤssel kennet er nicht, da lesst er den Bapst allein mit bezemen.
Ebd. (
1537
):
Wenn sich aber Gott versteckt und verbirget und den Teuffel mit uns lesst bezemen, Da ist jamer und not.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Sam. 16, 11
(
Wittenb.
1545
):
Lasst jn [Son] bezemen das er fluche / denn der HERR hats jn geheissen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
140, 3009
(
Magdeb.
1608
):
Damit las man mich nur bezemen / | Jch mus sie
[eine Frau]
doch fuͤr Tod annemen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Die Hundt das Brodt den Kindern nemen: | Die alten lassens wol bezemen.
laß mich ein weil bezemen, | Das ich mein Testament moͤg machen.
Kurz, a. a. O. ;
Küther, UB Frauensee
318, 35
;
Dietz, Wb. Luther .